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Polizeiauto und Absperrung in Graz.
Der Tatverdächtige wurde heute Vormittag an seinem Arbeitsplatz festgenommen. (Symbolbild)
Der Tatverdächtige wurde heute Vormittag an seinem Arbeitsplatz festgenommen. (Symbolbild)
Erwin Scheriau / EXPA / picturedesk.com

Anschlagsserie: Bombenleger wollte Ex-Frau töten

29.05.2024 um 16:55, Simone Reitmeier
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Nach mehreren Bombenanschlägen auf Zeugen Jehovas in der Steiermark ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 55-Jährige wollte seine Ex-Frau töten.

In der Steiermark hat seit vergangenem Jahr ein Bombenleger sein Unwesen getrieben, der dem Anschein nach einen Groll gegen die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas hegt. Heute um 11.30 Uhr ist der Polizei ein Verdächtiger ins Netz gegangen, wie die LPD mitteilte. Das Motiv hinter der Tat überrascht. 

Drei Bomben deponiert

Der letzte Vorfall liegt erst zwei Monate zurück: Am Karfreitag (29. März 2024) wurde bei den Zeugen Jehovas im steirischen Kalsdorf ein scharfer Sprengsatz deponiert. Schon damals hat die Polizei einen Zusammenhang mit den beiden Fällen im rund 20 Kilometer entfernten Leibnitz vermutet. Dort wurden im August 2023 zwei Sprengsätze an Fahrzeugen von Mitgliedern angebracht, die später detonierten. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Spurenauswertungen und Analysen deuteten auf einen Tatzusammenhang hin, hieß es damals.

Tatverdächtiger wollte Ex-Frau töten

Vor wenigen Stunden hat die Landespolizeidirektion darüber informiert, dass es der "Ermittlungsgruppe Michael" gelungen sei, einen Tatverdächtigen festzunehmen, der mit den Sprengstoffanschlägen rund um die Zeugen Jehovas in Verbindung stehe. Bei dem Mann handelt es sich um einen 55-jährigen IT-Techniker aus Graz-Umgebung, der seine Ex-Frau töten wollte. 

Ex-Mitglied der Zeugen Jehovas

In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz der LPD Steiermark wurden weitere Details veröffentlicht. Der Mann war selbst von 1991 bis 2011 Mitglied der Zeugen Jehovas und mit einer Frau der Glaubensgemeinschaft verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Als die Ehe geschieden wurde, ist er ausgeschlossen worden, ein jahrelanger Unterhaltsstreit war die Folge. Irgendwann hat er den Entschluss gefasst, seine Frau zu töten. Die Bomben seien nur ein Ablenkungsmanöver gewesen und hätten nie den Zeugen Jehovas selbst gegolten. Hinter den Taten steckten offenbar immer persönliche Motive. Der Mann zeigt sich umfassend geständig, wie die Polizei mitteilt. 

 

Bombenalarm in Graz

Heute Mittag ist die Polizei abermals zu einem Großeinsatz ausgerückt: In der Elisabethstraße in Graz wurde ein verdächtiger Gegenstand, möglicherweise ein Sprengsatz, an einem Auto gemeldet. Entschärfungsdienst, Spezialfahrzeuge und Roboter waren im Einsatz. In der Leonhardstraße auf Höhe des Odilieninstituts, in der Leechgasse und in der Rembrandtgasse wurden Sperren errichtet. Kurze Zeit später folgte jedoch die Entwarnung: Der Verdacht habe sich nicht bestätigt, es gebe aber einen Zusammenhang mit den Sprengsätzen bei den Zeugen Jehovas.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 29. Mai 2024 um 18.41 aktualisiert.

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