Traditionsgeschäfte: Gutes aus der Stadt Salzburg
Stiftsbäckerei St. Peter (12. Jahrhundert)
Die älteste Bäckerei Salzburgs befindet sich nicht in der Gstättengasse, wie dort eine Aufschrift vermuten lässt, sondern am Kapitelplatz. Der Betrieb ist eine Gründung des Stifts St. Peter. Unter der Kundschaft ist das legendäre Holzofenbrot aus reinem Natursauerteig, das dort über den Ladentisch geht, besonders begehrt – es schmeckt wohl heute noch genauso wie vor hunderten von Jahren.
Likör-/Punschmanufaktur Sporer (1903)
Im schmalsten Haus der Getreidegasse befindet sich das Spirituosen- und Weinfachgeschäft Sporer. 1903 von Franz Sporer als Branntweinschenke gegründet, ist das Geschäft bis heute ein Familienbetrieb. Ur-Enkel Michael Sporer bietet in alten Holzfässern eine große Auswahl an edlen Destillaten sowie 34 Eigenprodukte an. Aushängeschild ist die „Hausmischung“, ein feiner Kräuterlikör und der Orangenpunsch nach einem Rezept aus dem Jahre 1927, der vor allem in der Weihnachtszeit heiß begehrt ist. Alle Spirituosen und eine Auswahl an österreichischen Spitzenweinen kann man direkt degustieren.
Confiserie-Spezialitäten Holzermayr (1913)
Allein schon die Auslage des Ladens am Alten Markt ist ein Genuss. „Kaufst du mir ...?“ haben schon Generationen von Kindern gesagt, ihre Nasen an die Scheibe gepresst und ihre Eltern zu einem Besuch überredet. Das „Zuckerl- Geschäft“ wurde 1913 von dem Confiseur Josef Holzermayr gegründet, der zu diesem Zeitpunkt bereits k. u. k. Hoflieferant für Erzherzog Franz Ferdinand war und ein Lebzelter- und Konditorgeschäft in Werfen führte. Heute ist „Der Holzermayr“ in Salzburg berühmt für seine Pralinen, Bonbonnieren, exklusiven Schokoladen und Eigenkreationen. Zu den hauseigenen Spezialitäten zählt die 1890 kreierte „Echte Salzburger Mozartkugel“. Man geht mit der Zeit: Die Mozartkugeln kann man auch online ordern.
Fisch Krieg (1935)
Das denkmalgeschützte (!) Gebäude am Hanuschplatz ist eine Institution. Es beherbergt seit 1935 die Fischhandlung Krieg und einen Imbiss. Ältere Semester erinnern sich, dass man den panierten Kabeljau im Stehen verzehrte und vorher eine zugige Schiebetür öffnen musste, um ins Innere zu gelangen, in dem ein Kastanienbaum durchs Dach wuchs. Längst ist das Geschichte. 1995 wurde saniert und ein moderner Selfservice-Imbiss geschaffen, aber die Firma wird noch immer von der Familie geführt, genauer gesagt, von Friedrich Hutzinger, dem Enkel des Gründers.
Kaslöchl (1892)
Es ist das kleinste Geschäft Salzburgs. Nichtsdestoweniger gibt es hier eine Auswahl an Käse, die einem Supermarkt in nichts nachsteht. Bis zu 150 und noch mehr Spezialitäten bietet das Eigentümer-Ehepaar Günther und Barbara Soukup an. Die Ware kommt aus Österreich, Frankreich, Italien und Spanien und wird sehr oft von den Inhabern bei Auslandsreisen regelrecht aufgestöbert. Das Kaslöchl besteht seit 1892 und war eigentlich eine Notlösung, nachdem den damaligen Betreibern das Verkaufslokal in der Grießgasse gekündigt worden war. Das winzige Ausweichquartier wurde zur Dauereinrichtung. Das „Kaslöchl“ wurde so gut geführt, dass es durchwegs auf seine Stammkundschaft zählen konnte.