Salzburger Bauernherbst 2020: Klein, fein und zum Mitmachen
Die gute Nachricht zuerst: Der 25. Salzburger Bauernherbst findet heuer von 16. August bis 1. November in 73 Orten statt – den Umständen entsprechend „klein, aber fein“! Die schlechte Nachricht: Das große Eröffnungsfest in Tamsweg, zünftiges Frühschoppen, Umzüge und vor allem unter Einheimischen beliebte Traditionsveranstaltungen mit vielen Besuchern wird es nicht geben. Ganz möchte man auf die liebgewonnene Tradition aber auch 2020 nicht verzichten, schließlich sind die Bauernherbst-Events laut SLT-Chef Leo Bauernberger „die Festspiele des ländlichen Raums“. Unter dem Motto „Bauernherbst zum Mitmachen“ wird die 5. Jahreszeit deshalb mit Wanderungen, Führungen, Workshops sowie Koch- und Handwerkskursen zelebriert.
„Das Bierzelt hat für heuer leider ausgedient“, bedauert LH Wilfried Haslauer. „Das gemeinsame Bestreben, für die Sicherheit unserer Gäste zu sorgen und die Ausbreitung von Covid-19 bestmöglich einzudämmen, hat für uns absoluten Vorrang. Dennoch haben wir alles darangesetzt, dass der Bauernherbst angepasst an die Situation auch heuer stattfinden kann.“ Normalerweise gehen im ganzen Land rund 2.000 Veranstaltungen mit mehr als 500.000 Gästen über die Bühne. Diese Größenordnung ist heuer nicht möglich: Aktuell sind immerhin um die 1.000 Events geplant, auch im Freien (ohne zugewiesene und gekennzeichnete Sitzplätze) ist die Teilnehmerzahl auf 200 begrenzt. Für alle Veranstalter hat das Land Salzburg eine Checkliste bereitgestellt, die einen Überblick über Vorgaben und Maßnahmen schafft.
Tradition hautnah erleben: Workshops, Kurse und offene Hoftüren
Im Jubiläums-Jahr kehrt der Salzburger Bauernherbst zu seinen Wurzeln zurück: So wie 1996 beim Joglbauern in Obtertrum alles begann – mit kleinen Veranstaltungen und Mitmach-Charakter. „Bei Hof-Führungen, Wanderungen und Workshops können Gäste in kleinen Gruppen in das Leben der Bäuerinnen und Bauern eintauchen, die heimische Küche erleben oder traditionelles Handwerk erlernen“, informiert Projektleiterin Eveline Bimminger (SLT) über das Konzept im Jubiläums-Jahr. Der Kulinarik kommt heuer ein besonderer Stellenwert zu: Die fast 400 Bauernherbst-Wirte tischen alte, überlieferte Rezepte auf und erweitern ihre Karten um das ein oder andere Schmankerl. Geboten werden unter anderem auch Brot- und Blattlkrapfen-Backkurse, Kräuterwanderungen sowie Workshops rund um die Herstellung von Topfen, Joghurt und Frischkäse.
Interessierte können außerdem ein Bierseminar absolvieren, unter Anleitung einen Teppich weben oder die Arbeit am Bauernhof erleben. Die Herstellung von Salben, Töpfern, Heufigurenbasteln oder ein Schnalz-Kurs stehen ebenfalls auf dem Programm. Auch für Kids ist einiges dabei, das genaue Programm gibt’s hier.
Wurzeln schlagen: Bäume pflanzen
Anstatt großer Eröffnungsfeierlichkeiten werden heuer in den 73 Orten Apfelbäume mit alten Sorten gepflanzt – damit soll die tiefe Verwurzelung und das Gefühl der Zusammengehörigkeit verdeutlicht werden. „Wir wollen ein Zeichen für die regionale Verbundenheit und den Zusammenhalt aller Beteiligten am Salzburger Bauernherbst setzen. Gleichzeitig soll die Anpflanzung auch für die erfolgreiche Weiterführung und das Aufblühen stehen“, freut sich Eveline Bimminger.