Erster Masernfall: 6-Jähriger im Spital
Wie der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Pusch, mitteilt, gibt es den ersten bestätigten Masernfall in der Stadt Salzburg. Ein 6-Jähriger hat seit Samstag Ausschlag und ist von seinen Eltern in die Kinderklinik gebracht worden. Der Laborbefund hat heute den den Nachweis der hoch ansteckenden Krankheit erbracht.
Bruder bereits angesteckt
Der 6-jährige Bub besucht den Kindergarten Froschheim in der Plainstraße. Zuletzt anwesend war er dort vor einer Woche. Auch der einjährige Bruder des Buben hat mittlerweile Fieber. Die Eltern seien noch symptomfrei, wie es in einer Aussendung der Stadt heißt.
Impfstatus überprüfen
Alle Eltern wurden vom Kindergartenreferat der Stadt informiert und aufgerufen den Impfstatus ihrer Kinder und ihren eigenen zu überprüfen. Das Gesundheitsamt bietet ihnen heute und morgen (13. Und 14.2.) von 8 bis 16.30 Uhr Impfungen in der Schwarzstraße 4 an. Der Impfstatus des pädagogischen Personals vor Ort wurde kontrolliert und ist gut.
Wer soll geimpft sein
Die Impfung gibt’s für alle gratis beim Gesundheitsamt, beim Hausarzt (mit Ersatzgutschein des Landes) oder in der Impfstraße in Wals-Himmelreich. Die WHO empfiehlt bei Masern eine Durchimpfungsrate von 95 %. Aktuell hätten die 0 bis 18-Jährigen Raten von 78 % (1. Impfung) bzw. 70 % (1.+2. Impfung). „Da sind wir noch meilenweit von der Empfehlung entfernt!“, so Dr. Pusch.
Große Ansteckungsgefahr
Die Ansteckungsgefahr beginnt laut Gesundheitsamt vier bis fünf Tage vor dem Auftreten des Ausschlags und hält bis zu vier Tage nach dem Auftreten an. Masern sind an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde (Gesundheitsamt) meldepflichtig.
Krankheitsbild von Masern
Die Krankheit weist sich durch eine hohe Komplikationsrate in allen Altersgruppen aus, wobei besonders die Gehirnbeteiligung gefürchtet wird. Die Maserninfektion führt zu einer Schwächung der Abwehrkräfte des Körpers, sodass über mehrere Jahre das Risiko für den Tod durch andere Infektionskrankheiten erhöht ist. Bei Maserninfektion im Säuglingsalter kann Jahre nach der Erkrankung die tödlich verlaufende Gehirnentzündung auftreten.