Haus der Natur: Neuer Reptilienzoo öffnet Pforten
Inhalt
- Große Lebensraum-Terrarien
- Neu: Heimische Reptilien und Amphibien
- Gut versteckt
- Drei Themenräume
- Raum 1: Afrika
- Raum 2: Wüste & Tropen
- Raum 3: Österreich – neu
Endlich ist es so weit: Der komplett neue Reptilien- und Amphibienzoo im Haus der Natur öffnet am 28. März seine Pforten. In insgesamt 23 Terrarien warten 50 verschiedene Arten auf die Besucher. Eines können wir vorweg sagen: Das Warten hat sich gelohnt.
Große Lebensraum-Terrarien
Wer die alte Reptilienabteilung noch in Erinnerung hat, wird staunen. Statt dunkler und heißer Räume betritt man nun eine weitläufige, helle Zoobabteilung mit zeitgemäßen Unterkünften für die Tiere. Auf über 500 m² befinden sich große Lebensraum-Terrarien, in denen die Bewohner – wenn möglich in Gruppenhaltung – in ihrer natürlichen Umgebung gezeigt werden. So kann es schon mal sein, dass sich Schlange, Schildkröte und Kröte über den Weg laufen bzw. kriechen. Wer der Star der Ausstellung sein wird, steht wohl jetzt schon fest: „Sir“ – ein afrikanisches Stumpfkrokodil – verzaubert bereits die ersten Besucher.

Neu: Heimische Reptilien und Amphibien
Zu sehen sind repräsentative Arten aus den Tropen Afrikas, Asiens und Amerikas sowie aus den Savannen und Wüsten Afrikas und Amerikas. Neu hinzugekommen ist ein eigener Raum zur heimischen Herpetofauna, in dem beinahe alle in Österreich beheimateten Reptilien- und Amphibienarten zu beobachten sind. „Nicht zuletzt wird die Haltung und Präsentation heimischer Arten viel zum Verständnis und zum Schutz dieser stark bedrohten Tiergruppen beitragen können“, zeigt sich Dr. Stephan Hering-Hagenbeck, Präsident der OZO (Österreichische Zoo Organisation) und Geschäftsführer des Tiergartens Schönbrunn überzeugt.
Gut versteckt
Nicht nur die Vorstellung einzelner Arten steht im Mittelpunkt, vielmehr soll das Beobachten der Tiere gefördert werden. Durch die großen Terrarien ist es teils gar nicht so einfach, die Bewohner zu entdecken. Doch auch dafür hat man sich etwas einfallen lassen: Bestimmte Bereiche (z. B. große Steine) wurden mit Heiz- bzw. Kühlleitungen durchzogen. So werden diese Plätze zu beliebten Aufenthaltsorten, an denen Schlangen, Echsen & Co. gut beobachtet werden können. Gleichzeitig ermöglicht diese Technik, optimale Klimabedingungen zu bieten und Tag-Nacht- sowie saisonale Schwankungen zu simulieren.
Drei Themenräume
Der Zoo umfasst drei große Räume, die jeweils nach Lebensräumen unterteilt wurden.
Raum 1: Afrika
Im ersten Raum werden Tiere aus den Tropen Afrikas gezeigt – darunter das afrikanische Stumpfkrokodil „Sir“ (eine der kleinsten Krokodilarten der Welt), die Grüne Mamba sowie die Gabunviper.
Raum 2: Wüste & Tropen
Im Wüstenbereich findet man all jene Tiere, die extreme Hitze bevorzugen. Dazu gehören unter anderem die Texas-Klapperschlange, die Coloradokröte oder die Gila-Krustenechse. Gegenüber sind in drei Terrarien Bewohner afrikanischer Trockenlebensräume (Dornstrauchsavanne) untergebracht: Schwarze Mamba, Puffottern und Siedleragamen.
Aus den Tropen sind außerdem die Königskobra (größte Giftschlange der Welt) sowie im Wasser lebende Axolotl, Tigersalamander und Schwimmwühler eingezogen. Die wohl kleinsten WG-Mitglieder: die farbenfrohen Pfeilgiftfrösche – die übrigens nur in freier Natur giftig sind.
Raum 3: Österreich – neu
Komplett neu ist ein eigener Raum zur heimischen Herpetofauna. Hier können Besucher beinahe alle 15 in Österreich beheimateten Reptilien- und Amphibienarten beobachten: darunter Sumpfschildkröten, Wasserfrösche, Ringelnattern, Mauereidechsen, Hornvipern, Erdkröten, Feuersalamander, Kreuzottern und Bergmolche.
Amphibien und Reptilien gehören zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen weltweit und stehen auch in Österreich auf der Roten Liste. Der Hauptgrund dafür ist vor allem der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Landnutzung.