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Integrationsministerin Plakolm
Integrationsministerin Plakolm fordert Konsequenzen bei Rechtsverstößen.
Integrationsministerin Plakolm fordert Konsequenzen bei Rechtsverstößen.
APA/HELMUT FOHRINGER

Qualvoll: Illegale Schächtungen in Metzgerei

26.03.2025 um 13:55, Jovana Borojevic & APA, Red
2 min read
In Braunau wurde eine Metzgerei wegen illegaler Schächtungen durchsucht. Die Ermittlungen deuten auf schwere Tierquälerei und Gesetzesverstöße hin.

Unzählige illegale Schächtungen und qualvolle Schlachtungen sollen in einer Metzgerei im Bezirk Braunau durchgeführt worden sein. Nach einer gerichtlich bewilligten Durchsuchung am Dienstag führt die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis drei Beschuldigte, die Besitzer des Unternehmens und einen Angestellten, berichtete Mediensprecher Franz Joseph Zimmer der APA. Mehrere Datenträger wurden sichergestellt und werden nun ausgewertet, ebenso andere Beweismittel.

Illegale Schächtungen

Der koordinierte Kriminaldienst des Bezirkspolizeikommandos Braunau habe seit mehreren Wochen gegen den im Bezirk Braunau ansässigen Betrieb mit Zweigstelle in Salzburg wegen des Verdachtes der Tierquälerei und weiterer verwaltungsrechtlicher Tatbestände ermittelt, so die Polizei. Bereits im September 2024 sei eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Braunau eingegangen, dabei „haben sich auch strafrechtliche Vorwürfe herauskristallisiert”, so der Staatsanwaltschaftssprecher. Überprüft wird nun der Zeitraum seit 2021.

Ermittlungen laufen

Die Metzgerei wirbt mit „Halal Zertifizierung, die mit islamischen Vorschriften und der österreichischen Gesetzgebung übereinstimmen”. Videosequenzen eines Anzeigers, die noch überprüft werden, zeichnen aber ein anderes Bild. Demzufolge bestehe der Verdacht, dass durch Firmenverantwortliche sowie illegale Arbeiter vorsätzlich und ohne behördliche Bewilligung, ohne Anwesenheit eines Tierarztes sowohl Schafe als auch Rinder unter besonders qualvollen Zuständen geschächtet wurden, um diese an diversen Verkaufsörtlichkeiten in Verkehr zu setzen. Dafür wurden Schlachtmechanismen bzw. behördliche Vorschriften bewusst umgangen, um so die betäubungslosen Tötungen zu verschleiern.

Verstöße enthüllt

Die drei Beschuldigten - die Besitzer des Betriebs, eine 42-jährige österreichische und ein 62-jähriger türkischer Staatsbürger, sowie ein Angestellter aus Syrien - machten bisher auf Anraten ihres Verteidigers keine Aussage. Sie werden unter anderem wegen Tierquälerei angezeigt.

Beschuldigte schweigen

„Wer in Österreich lebt, soll auch seinen Glauben ausüben können. Aber das hat unter Einhaltung unserer österreichischen Regeln und Werte zu erfolgen. Wer dagegen verstößt, spürt die Konsequenzen unseres Rechtsstaates”, äußerte sich Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) deutlich. Der Standard des fachgerechten Schächtens in Österreich umfasst u. a. den Schlachthauszwang, die Betäubung des Tieres und die Anwesenheit eines Tierarztes, hieß es in der Presseaussendung.

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