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Rottweiler
Für Hundehalter gelten ab Dezember neue Spielregeln.
Für Hundehalter gelten ab Dezember neue Spielregeln.
Fotografia Da Natureza/iStock.com

Neue Regeln: Was Hundebesitzer jetzt beachten müssen

26.11.2024 um 09:39, Marcel Toifl
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Nach der tragischen Hundeattacke in Naarn hat der oberösterreichische Landtag weitreichende Änderungen beschlossen. Das erwartet Besitzer ab Dezember.

Am 2. Oktober 2023 hat sich in Naarn eine Tierattacke ereignet, welche weitreichende Folgen hatte: Eine 60-jährige Frau wurde beim Joggen von mehreren Hunden angegriffen und tödlich verletzt. Die brutale Attacke löste nicht nur öffentliche Bestürzung aus, sondern auch eine intensive Debatte über die Haltung und Ausbildung der vierbeinigen Haustiere.

Forderungen nach Konsequenzen

Der Fall „Elmo“, benannt nach einem der beteiligten Hunde, führte zu massiven politischen Diskussionen. Kritiker forderten unter anderem ein Verbot des sogenannten Schutzsports, einer Trainingsmethode für Hunde, die laut Tierschützern oft mit Stress und Überforderung einhergeht. Der oberösterreichische Landesrat Michael Lindner (SPÖ) hat daraufhin ein verschärftes Hundehaltegesetz, das nun ab 1. Dezember in Kraft tritt.

Neue Regeln im Überblick

Die Änderungen sollen sowohl die Sicherheit der Bevölkerung als auch das Tierwohl stärken. Ein zentraler Bestandteil ist ein verpflichtender Praxistest für Besitzer von größeren Hunden. Dieser überprüft unter anderem:

  • Verhalten in Stresssituationen: Wie reagiert der Hund auf unvorhergesehene Ereignisse, etwa Jogger oder Radfahrer?
  • Toleranz gegenüber Berührungen: Lässt sich der Hund ohne Aggression untersuchen, beispielsweise ins Maul schauen?
  • Allgemeine Kontrolle: Der Test bewertet, wie gut der Hund auf Kommandos hört und sich in der Öffentlichkeit verhält.

Hundehalter, die diese Anforderungen nicht erfüllen, könnten künftig mit empfindlichen Strafen rechnen oder gar ihre Haltererlaubnis verlieren.

Konsequenzen für Halter

Die neuen Vorschriften treffen insbesondere Besitzer von Hunden, die als "gefährlich" eingestuft werden. Befürworter erhoffen sich durch die Maßnahmen eine deutliche Reduzierung von Bissvorfällen, während Kritiker eine Stigmatisierung bestimmter Rassen und Einschränkungen für verantwortungsvolle Halter bemängeln.

Ein erster Schritt

Die Landesregierung sieht das Gesetz als wegweisend für mehr Sicherheit im Umgang mit Hunden, betont jedoch, dass es weitere Maßnahmen geben könnte. Der Schutzsport steht weiterhin in der Kritik und könnte in Zukunft stärker reguliert oder gänzlich verboten werden.