Hermes-Forum: Zeitenwende am Energiesektor
Die Zeitenwende am Energiesektor stellt eine der größten sozioökonomischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte dar. Eine Senkung der Treibhausemission im Einklang mit den klimapolitischen Zielsetzungen (z.B. dem Reduktionsziel von Treibhausgasemissionen der EU von 55% für 2030 oder den Dekarbonisierungszielen in Österreich bis 2040 und EU-weit bis 2050) erfordert Umwälzungen und Maßnahmen in allen Bereichen der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft. Diese umfassen sowohl die Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz (auch im Sinne einer Kreislaufführung), als auch einen Umstieg zu erneuerbaren Energieträgern Unbemerkt wurde zudem im Mai 2023 im Amtsblatt der EU eine neue Klimaschutz-Richtlinie veröffentlicht, die unser Leben in den kommenden Jahrzehnten tiefgreifend verändern wird: Ab 2027 wird ein eigener Kohlenstoffmarkt für alle Brenn- und Treibstoffe in der EU geschaffen und die Mehrkosten werden uns auf den Sprit- und Ölpreis aufgeschlagen.
Eine Frage der globalen Umsetzung
Die entscheidende Frage ist: Ist eine grüne Transformation ein Wettbewerbsvorteil oder Nachteil für die österreichische Wirtschaft. Wenn die ganze Welt mitspielt, sieht es die Industrie als einen Vorteil, wenn es nur Europa macht, ist es ein klarer Nachteil. Der Industrie geht es vor allem um globale Wettbewerbsfähigkeit, wenn Österreich und Europa etwas macht und Asien sowie Amerika nicht. Existenzentscheidend ist, wie bekommt die Wirtschaft Energiepreise die global Wettbewerbsfähig sind. Entscheidend ist auch, wie bekomme ich die nötigen Strommengen für eine Energiewende.
Unter der Leitung von Kurier-Redakteur Bernhard Gaul diskutierten vor über 200 nationalen und internationalen Gästen am 31. Mai zwei prominente Podiumsrunden. Die "Wirtschaft trifft Politik"-Runde repräsentierten Vizekanzler Werner Kogler – Die Grünen, Joachim Haindl-Grutsch – GF Industriellenvereinigung OÖ, Martin Wagner – GF VERBUND Energy4Business, Alexander Klacska – WKO Bundesspartenobmann Verkehr, Günter Ofner – Vorstand Flughafen Wien und Georg Kopetz – CEO TTTech Computertechnik.
Das zweite Podium hieß "Ist eine ökosoziale Energiewirtschaft realistisch?" und versammelte als Repräsentanten zu Immobilien Sascha HAIMOVICI, Geschäftsführer IMMOcontract, zu Industrie Stefan GUBI, Geschäftsführer Windhager Zentralheizung, zu Logistik Oskar ZETTL, Geschäftsführer Toyota Material Handling Austria, zu Tourismus Ulrike RETTER, Geschäftsführerin Bio-Hotel Retter und zu Verkehr Katarina POKORNY, Wirtschaftskammer FG-Obfrau Kleintransporteure am Podium.
Unter den interessierten Gästen waren u.a. Thomas Lichtblau – Casino Austria, Jürgen Bauer – Gebrüder Weiss, Kurt Bergmüller – Continental Austria, Josef Braunshofer – Berglandmilch, Anton Haiden – HYPO NOE, Birgit Glöckner-Steiner – Ennstal Classic, Thomas Hattenberger – VAMED Vitality World, Anette Klinger – IFN Holding AG, Thomas Lutzky – Phoenix Contact, Gabriela Straka – Brau Union, Andreas Ausweger – Jungheinrich, Elfriede Spörer – REWE Österreich, Karl-Martin Studener – ÖAMTC, Bernadette Triebl-Wurzenberger – Saubermacher und viele mehr auszunehmen.