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Ein Mann in einem Caeser-Kostüm und ein zweiter in der Verkleidung eines Königs würgen einen dritten im mittelalterlichen Outfit
Herbert Marktl, Helmut Wachernig und Hannes Grabner (v. l.) bestritten den humorvollen Theaterabend mit vollem Körpereinsatz
Herbert Marktl, Helmut Wachernig und Hannes Grabner (v. l.) bestritten den humorvollen Theaterabend mit vollem Körpereinsatz
Burghofspiele Friesach/Günter Jagoutz

Theaterkritik: Best-of Shakespeare bei den Friesacher Burghofspielen

22.07.2021 um 18:22, Stefan Kohlmaier
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Die liebenswürdig verrückte Komödie „Shakespeares sämtliche Werke“ eröffnete die diesjährigen Friesacher Burghofspiele. Das Premierenpublikum wurde von der spannenden und fantasievollen Inszenierung bestens unterhalten.

Vor der imposanten Kulisse der Burghofbühne am Friesacher Petersberg wagt sich ein dreiköpfiges Schauspielensemble im Rahmen der heurigen Friesacher Burghofspiele noch bis 21. August an ein kühn anmutendes Unterfangen. Helmut Wachernig, Herbert Marktl und Hannes Grabner bringen unter dem Titel „Shakespeares sämtliche Werke“ – in einer Inszenierung von Robert Notsch – in ca. zwei Stunden ganze 37 Theaterstücke sowie 154 Sonette des legendären britischen Lyrikers auf die Bühne. Was zunächst nach einem strapaziösen Mammutprogramm klingt, entpuppte sich im Laufe des Premierenabends als leichtfüßiges Pointen-Feuerwerk, das die Lachmuskeln sowohl von Shakespeare-Experten als auch -Novizen gehörig trainierte.

Grandiose Schauspieler und kreative Gags

Dies war vor allem das Verdienst des furios aufspielenden Schauspieler-Trios: Die Mimen begeisterten mit einer kreativen Wandlungsfähigkeit sowie einer eleganten Sprachgewalt und banden zudem das Publikum auf unaufdringliche Art und Weise in das Programm ein. Hannes Grabner sorgte darüber hinaus mit einem exzellent vorgetragenen Hamlet-Monolog für den Gänsehautmoment des Abends. Doch auch die Inszenierung konnte mit unzähligen originellen Ideen aufwarten und verdichtete das Oeuvre Shakespeares zu einem amüsanten Highlight Reel: So wurde „Romeo und Julia“ beispielsweise als schriller Ausdruckstanz interpretiert, die Königsdramen mittels eines chaotischen Fußballspiels abgehandelt und „Titus-Andronicus“ als makabre Horror-Kochshow adaptiert. Gelungene Reminiszenzen an Klassiker der Filmgeschichte wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Pink Panther“ bewiesen ferner, wie präsent Shakespeares Motive auch in der modernen Unterhaltungskultur noch sind.

Kleine Schönheitsfehler

Als wenig geglückt müssen lediglich das Medley aller 16 Komödien, das überdreht wirkte und für Nichtkenner kaum verständlich war, sowie die banale Reduktion der Sonette auf eine kurze musikalische Einspielung des Beatles-Evergreens „All You Need Is Love“ samt Enthüllung eines Transparents beurteilt werden. Diese kleinen Schönheitsfehler schmälerten den starken Gesamteindruck der Aufführung jedoch nur minimal.

Bewertung

Für eine vergnügliche Achterbahnfahrt durch zahlreiche Meilensteine der Weltliteratur mit talentierten Schauspielern und einer charmant skurrilen Inszenierung vergeben wir vier von fünf möglichen Sternen.

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