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Bakterien in einem Reagenzglas unter einem Wasserhahn.
Noch ist die Ursache für die Trinkwasserverunreinigung unklar.
Noch ist die Ursache für die Trinkwasserverunreinigung unklar.
iStock.com/Manjurul

Warnung: Bakterien verseuchen Klagenfurter Wasser

24.09.2024 um 13:12, Simone Reitmeier
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Gefahr aus dem Hahn: Klagenfurt kämpft gegen Fäkalbakterien im Leitungswasser. Was zu tun ist und wo es unbedenkliches Trinkwasser gibt.

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Nach wie vor sollte Leitungswasser in Klagenfurt keineswegs unbehandelt getrunken werden. Der Grund: Das Wasser im gesamten Stadtgebiet ist seit vergangenem Mittwoch mit Enterokokken – also Fäkalbakterien – verunreinigt. Nachdem man die Bakterien am Freitag erstmals in Proben entdeckte, wurde die Öffentlichkeit ebenfalls am Freitag darüber informiert.

Ursache noch unbekannt

Die Ursache für die Verunreinigung ist auch am Dienstag noch unbekannt. Auf Anfrage teilt Pressesprecherin Kristin Kretzschmar-Neubacher mit, man wisse noch immer nicht, wie es zu der Belastung kommen konnte. Fest steht mittlerweile allerdings, dass die Ursache im Leitungsnetz liegen muss, da die Gewinnungsanlagen und Hochbehälter alle sauber sind. Infrage kommen allerdings hunderte potenzielle Stellen. Seit Freitag sind die Stadtwerke damit beschäftigt, sämtliche Leitungen zu überprüfen. Vermutet werden Eintritte aufgrund von Grabungsarbeiten.

Leitungsnetz wird durchspült

Zeitgleich läuft die Durchspülung des Leitungsnetzes, um die Bakterien herauszubekommen. "Zu diesem Zweck werden nun nach und nach Hydranten in Kanalnähe geöffnet, damit das Wasser ausfließen kann", erklärt Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole. In den nächsten Tagen wird man also in Klagenfurt einige Hydranten sehen, aus denen Wasser fließt. In Abstimmung mit den Behörden wird daran gearbeitet, einzelne Stadtteile nach Möglichkeit schon früher wieder freizugeben.

Wasser aus Leitung abkochen

Vor allem gesundheitlich angeschlagene Menschen, Kinder sowie Senioren können durch die Verunreinigung mit den Fäkalbakterien an Durchfall erkranken. Die Experten empfehlen daher nach wie vor, das Wasser aus den Leitungen mindestens drei Minuten abzukochen, dann sei es unbedenklich. „Händewaschen, Zähneputzen, Duschen oder Baden ist mit Leitungswasser unbedenklich“, betont Dr. Nadja Ladurner von der Gesundheitsbehörde. Noch gebe es keine Häufung von registrierten Durchfallerkrankungen, beruhigte sie gegenüber der APA. Die Auswertung der Proben dauere 48 Stunden, mit neuen Ergebnissen sei daher erst am Donnerstag zu rechnen.

Verteilaktion am Messeparkplatz

Bürgermeister Christian Scheider hat angekündigt, dass die kostenlose Wasserversorgung für die Klagenfurter Bevölkerung verlängert wird. Auf dem Messeparkplatz (P3) können Bürger heute bis 20.00 Uhr Wasserflaschen abholen. Die Aktion könnte je nach Bedarf weiter ausgeweitet werden. Menschen, die nicht mobil sind, sowie Altersheime, Schulen und Kindergärten werden durch die Stadt beliefert. Zudem stellt die Abteilung Soziales täglich von 8.00 bis 15.00 Uhr kostenlos Wasser für hilfsbedürftige Personen bereit. Ansprechpartnerin ist Petra Thuller von der Sozialombudsstelle (Tel.: 0463 537 3755 oder 0664 961 511 6).

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