Wutrede von Djokovic über "Propaganda für Eliten"
Bei der Pressekonferenz nach seinem Sieg über Marton Fucsovics ging es zunächst harmlos los. Auf die englische Frage, wie es mit einem Start bei den Australian Open im Jänner bei ihm aussieht - es herrscht dort Impfpflicht - sagte der als Impf-Skeptiker bekannte Serbe diplomatisch: "Das werde ich entscheiden, sobald die offiziellen Bestimmungen vom Veranstalter veröffentlicht wurden. Solange das nicht der Fall ist, werde ich nichts mehr dazu sagen. Ich will einfach nicht Teil von "Was-wäre-wenn"-Debatten und Vermutungen sein."
Dieses Vorhaben hielt keine fünf Minuten. Dann nämlich legte der 20-fache Grand-Slam-Champion in seiner serbischen Muttersprache so richtig los.
"Propaganda, die nur gewissen Eliten nützt!"
"Ich habe schon lange keine Zeitungen mehr gelesen, sei es nun gedruckt oder im Internet, und auch seit Jahren keine Nachrichten im Fernsehen gesehen", hielt Djokovic mit seiner Abneigung für die Medien nicht hinter dem Berg, über deren Artikel via Sozialen Medien aber dennoch immer wieder stolpern würde. Er sagte: "Es trifft mich persönlich, wenn Lügen über mich verbreitet werden - von den Medien in der Welt, aber auch denen in Serbien. Alles, was ich sage, wird ausgeschlachtet. Das Informationssystem hat eine Richtung eingeschlagen, die für mich die Grundlage des Journalismus verlassen hat. Immer mehr wird von einer oder zwei Quellen kontrolliert, es wird immer mehr Propaganda verbreitet, die nur gewissen Eliten nützt!"
Darum wolle er auch Fragen zu seinem Impfstatus nicht beantworten: Egal was er sage, erklärte Djokovic, es werde verzerrt widergegeben. Darum sage er lieber einfach gar nichts mehr. Dass Djokovic, der sich in der Vergangenheit schon mehrmals sehr ablehnend gegenüber Impfungen geäußert hat, die für die Einreise nach Australien vorgeschriebenen Stiche hat, gilt als so gut wie ausgeschlossen - zumal er bereits letztes Jahr eine Corona-Erkrankung hinter sich hat.