Jürgen Melzer: Das sind Österreichs größte Talente
Dominic Thiem tritt zurück, Tennis-Ass Sebastian Ofner laboriert an einer schweren Verletzung. Welche vielversprechenden Talente hat Österreich noch im Köcher? Wer schafft es im Tennis im Konzert der Weltbesten mitzuspielen? ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer gibt einen Einblick in die Arbeit mit den rot-weiß-roten Nachwuchsstars.
Keine Insta-Reels
Der sportliche Leiter betont, dass die harte Arbeit ein wichtiges Stück in der Nachwuchsarbeit ausmacht. Im Gespräch mit weekend macht er die Wichtigkeit eiserner Disziplin deutlich, denn: "Stars entstehen nicht durch Insta-Reels, Champions werden am Trainingsplatz gemacht, nicht geboren." Man müsse sich vertiefen, alles am Platz lassen, damit man sich am Ende des Tages in den Spiegel schauen könne.
Geschmiedete Talente
Für Erfolge auf der "ATP-Tour", der Weltklasse im Profi-Tennis, müsse alles zusammenpassen. Heimische Zukunftsaktien nennt Melzer im Gespräch drei, allen voran seinen Ex-Schützling Joel Schwärzler, welcher im Mai sein erstes Turnier auf Profi-Ebene gewinnen konnte. Auch die Jugendspieler Thilo Behrmann und Nico Hipfl würden vielversprechende Talente abgeben. Hipfl hat bereits die ersten Turniersiege (einen davon beim M15 in Villach) eingefahren, in den nächsten fünf Jahren soll dem Welser der große Durchbruch gelingen. Dem 16-jährigen Burgenländer Behrmann gelang mit seinem Triumph in Kairo erstmals der Sprung unter die Top 100 der Jugendweltrangliste. Ab 2025 steht sogar die Teilnahme an den Nachwuchs-Grand Slams auf dem Plan.
Zukunftsaussichten
Trotz vielversprechender Aussichten am österreichischen Tennishimmel sei eine geplante Karriere undenkbar. Sportdirektor Melzer meint zwar, dass die drei genannten großes Talent hätten. Man würde jedoch "Kaffeesud lesen", wenn man meint, ein Spieler sei planbar bei den größten Turnieren konkurrenzfähig:"Wenn ich eine Glaskugel hätte, wäre ich reich", lässt der ehemalige Top-Zehn-Spieler keinen Raum für Spekulationen zu.