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Max Verstappen, im Rennanzug mit Helm zeigt triumphierend 3 Finger in die Luft
Beim Sprint in Katar sichert sich Verstappen den Titel-Hattrick.
Beim Sprint in Katar sichert sich Verstappen den Titel-Hattrick.
James Moy / PA / picturedesk.com

Weltmeister! Perez schenkt Verstappen den Titel

08.10.2023 um 07:04, Anna Kirschbaum
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Red Bull-Pilot Verstappen fixiert beim Sprint in Katar seinen dritten Weltmeistertitel. Den Sieg im Sprint-Rennen holte sich aber ein Rookie.

Jetzt ist es fix: Red Bull-Pilot Max Verstappen darf sich seit Samstag "dreifacher Weltmeister" nennen. Beim Sprint zum Großen Preis on Katar hat er seinen Titel-Hatrrick fixiert. Wermutstropfen für den ehrgeizigen Niederländer: Im kurzen Rennen reichte es in Doha nur für Platz zwei. Den Sieg holte sich McLaren Rookie Oscar Piastri.

Freude nach Sieg

"Ein fantastisches Gefühl, es war ein unglaubliches Jahr. Ich bin superstolz, auch auf das Team", sagte Verstappen im Zielraum überglücklich. "Dreimaliger Weltmeister, unfassbar." Auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko war überwältigt. "Es ist unglaublich. Wir sind seit zehn Jahren mit Max zusammen und was da erreicht wurde, ist in der Geschichte der Formel 1 eine einmalige Sache. Er ist 26 Jahre alt, da kommt noch einiges", sagte der 80-jährige Steirer, gekleidet in einem Verstappen-T-Shirt und -Kappe, bei Sky. "Der Puls war niedrig, bestimmt nicht so hoch wie vor zwei Jahren", ergänzte Vater Jos Verstappen und lachte.

Sperrstunde für Party

Eine lange Partynacht im Wüstenstaat gab es beim Austro-Rennstall aber nicht für alle. "Getränke gibt es im Hotel, aber um 2 Uhr ist Schluss. Dann wird das Licht abgedreht. Die Mechaniker müssen morgen fit sein, das ist auch verständlich. Aber vielleicht finden wir da irgendwo ein Hintertürl", sagte Marko. Red-Bull-Teamchef Christian Horner betonte, dass es am Sonntag noch einen Grand Prix gebe. "Aber wir nehmen uns schon einen Moment, um das zu genießen."

Wermutstropfen

Bereits sechs Rennen vor Saisonende hat sich Verstappen unaufholbar an die Spitze der WM-Tabelle abgesetzt. Ganz ungetrübt ist die Freude aber dennoch nicht. Wie der Niederländer am Boxenfunk durchklingen lässt, hätte er sich gerne mit einem Sprint-Sieg die Krone aufgesetzt. Beschert hat ihm Platz 2 den Titel wegen eines Ausfalls seines ohnedies insgeheim angezählten Teamkollegen Sergio Perez. Der Mexikaner hätte bis zum Sprint mathematisch noch Chancen auf den Titel gehabt.

Perez kommt zum Handkuss

Für Checo endet das Rennen nach einer Dreierkollision aber vorzeitig in Runde 11. Nico Hülkenberg (Haas) und Esteban Ocon (Alpine) liefern sich ein hitziges Duell. Perez versucht auf der rechten Seite vorbeizuziehen. Drei Autos in einer Kurve, das ist definitiv eines zu viel. Kurz vor Kurve 2 lenkt Ocon auf der Innenbahn nach außen und räumt im Endeffekt beide Rivalen ins Kiesbett ab. Für Ocon und Perez ist der Sprint an Ort und Stelle beendet. Hülkenberg schafft es noch an die Box, muss seinen Boliden dort aber abstellen.

Keine Strafen

Schon beim Aussteigen schien der Mexikaner über das Aus überrascht. Fragend warf er die Hände in die Luft. "Falsche Zeit, falscher Ort. Es gab leider eine Berührung und ich bezahlte den Preis dafür", kommentiert er nach dem Rennen. Es sei "einfach sehr, sehr unglücklich gelaufen", sagt Hülkenberg zu dem Crash. Das sieht auch die Rennleitung ähnlich. Für Ocon setzt es für das Manöver keine Strafe. Er hätte nicht wissen könenn, dass sich neben Hülkenberg auch noch Perez in die Kurve wirft. "Die Stewards stellen fest, dass Auto 31 [Ocon] sich in einer Weise bewegte, die es den Autos 31 und 27 [Hülkenberg] ermöglicht hätte, nebeneinander durch die Kurve 2 zu fahren, wenn Auto 11 [Perez] nicht da gewesen wäre", so das Urteil.

McLaren macht Druck

Riesig war die Freude (trotz Perez-Ausfall) nicht nur bei Red Bull, sondern auch bei Rookie Piastri. "Ich bin richtig happy. Das Safety Car war heute mein Freund und hat mir geholfen, Max hinter mir zu halten. Der erste Sprintsieg, das hört sich cool an", freut sich der 22-Jährige über seinen ersten Triumph in der Königsklasse. Beim Rennen wird Piastri von Platz sechs starten. Teamkollege Lando Norris, der sich im Sprint den 3. Platz sichern konnte, geht auf P10 an den Start. "Oscar hat einen Megajob gemacht und ein Riesen-Wochenende. Er hat einen besseren Job gemacht", erklärt Norris. Die Chance für eine spannende Aufholjagd stehen gut. "Der McLaren ist in den schnelleren Kurve das beste Auto", sagt Marko.