Skisprung-Star: Angst zwingt ihn zum Rücktritt

Nach über einem Jahrzehnt als Spitzensportler erklärt der norwegische Skispringer Daniel Andre Tande seinen Rücktritt. Der 30-Jährige, der 2018 Olympiagold im Teamspringen geholt hat, kämpft seit seinem schweren Sturz 2021 auf der Skiflugschanze in Planica mit mentalen Problemen. In einer Abschiedsbotschaft auf Instagram teilt Tande mit: "Ich habe erkennen müssen, dass das Springen bei mir mittlerweile mehr Angst als Freude auslöst."

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Hopplandslaget (@hopplandslaget)

Der schicksalhafte Sturz

Im März 2021 ist der Norweger während eines Probesprungs in Planica schwer gestürzt, daraufhin ist er ins künstliche Koma gefallen. Sein Schlüsselbein brach, die Lunge wurde verletzt, und er musste mechanisch beatmet werden. Drei Wochen später hat er das Krankenhaus verlassen, aber die seelischen Narben sind geblieben. "Es war eine lange und harte Zeit. Ich habe viel gekämpft, aber irgendwann musste ich einsehen, dass die Angst größer ist als der Wunsch zu fliegen", so der Skiflieger. Die Bilder des Unfalls habe ihn auch nach seiner Genesung verfolgt.

Eine beeindruckende Karriere

Tandes Karriere war von Höhen und Tiefen geprägt. 2016 ist ihm bei der Vierschanzentournee fast der Gesamtsieg gelungen, doch im letzten Durchgang hat sich die Bindung seines Skis gelöst, er musste sich mit Platz drei zufriedengeben. Trotzdem hat er in seiner Karriere beeindruckende Erfolge gefeiert: Acht Weltcup-Einzelsiege, Gold bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2018 in Oberstdorf und natürlich der Gewinn der Olympischen Goldmedaille im Team in Pyeongchang. Sein Comeback nach dem Unfall war beeindruckend: Bei seinem ersten Springen nach der Genesung ist er sofort auf dem Podest gelandet. Aber die ganz großen Erfolge blieben aus.

Zukunftsaussichten

Was die Zukunft für den Norweger bringt, lässt Tande offen. Er kündigt an, sich erst einmal Zeit für sich selbst zu nehmen, bevor er über mögliche neue berufliche Wege nachdenkt. "Ich werde dem Skisport immer verbunden bleiben, aber ich weiß noch nicht in welcher Form", teilt er in seiner Abschiedsnachricht mit.