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ÖFB-Präsident Gerhard Milletich
ÖFB-Präsident Gerhard Milletich
Barbara Gindl / APA / picturedesk.com

Sechs Fakten über den neuen ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich

18.10.2021 um 09:18, Philipp Eitzinger
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Nun ist es auch offiziell vollzogen: Gerhard Milletich ist der neue Präsident des ÖFB. Aber wer ist der erste Fußballbund-Chef aus dem Burgenland?

Ältester ÖFB-Präsident

Der Parndorfer Gerhard Milletich wurde am 1. Mai 1956 geboren, mit 65 Jahren ist er der älteste neugewählte Präsident der ÖFB-Geschichte (Windtner war 59, Stickler 43, Mauhart und Sekanina 50, Heinz Gerö 48 und Walch gar erst 43) und der erste im Amt, der aus dem Burgenland kommt. Seit 2012 ist der Präsident des burgenländischen Fußball-Landesverbandes. Milletich ist verheiratet; seine erwachsene Tochter Bettina gilt in seinen Unternehmen auch als seine Nachfolgerin.

Politisch bei der SPÖ daheim

Wirklich politisch aktiv ist Milletich nicht, aber sowohl 2012 als auch 2017 trat er in Parndorf für die SPÖ bei den Gemeinderatswahlen an - jeweils auf einem aussichtslosen Listenplatz. "Das ist Bekenntnissache", erklärte er damals gegenüber der Presse. Damit kehrt der Posten nach dem "schwarzen" Leo Windtner wieder, wie zuvor stets üblich, zu einem "Roten" zurück - so wie davor Friedrich Stickler, Beppo Mauhart und Karl Sekanina.

Medien-Unternehmer

Mit 34 Jahren wurde Milletich Geschäftsführer des roten Compress-Verlags in Wien und nach dessen Verkauf an den SPÖ-nahen Bohmann-Verlag übernahm er auch dort die Geschäftsführung, die Milletich auch immer noch innehat. Zudem übernahm er auf Initiative des damaligen Landeshauptmanns Hans Niessl das "Burgenländische Kabelfernsehen", benannte es in "Schau-TV" um und verkaufte es 2017 an den Kurier. Dieser gehört mehrheitlich der Raiffeisen Zentralbank, Milletich kommt also auch mit schwarzen Verhandlungspartnern klar.

Parndorf im Zentrum

Milletich war nicht nur 27 Jahre Chef des Parndorfer Fußballklubs, der auch drei Saisonen in der 2. Liga kickte (2006/07 und 2007/08 sowie 2013/14), sondern verlegte auch Teile seines traditionell in Wien beheimateten Unternehmens nach Parndorf ("Ein lange gehegte Wunsch von mir", sagte er zum Kurier). Auch, als vor zwei Jahren die Diskussion um ein neues, Fußball-Nationalstadion aufkam, war Parndorf als möglicher Standort im Spiel. Selbst eingebracht habe Milletich den nicht weiter verfolgten Vorschlag nicht, beteuerte er zwar, abgeneigt war er aber natürlich auch nicht.

Überzeugt von seinem Tun

Seine Tätigkeit als Unternehmer und sein langjähriges Wirken als Obmann eines Drittligisten (was Parndorf in der überwiegenden Zeit von Milletichs Präsidentschaft war) trägt der neuen ÖFB-Präsident offensiv als Qualitätsmerkmal vor sich her. "Ich war lange Obmann bei Parndorf, weiß, wie der Hase läuft", sagte er nach seiner Designierung zur "Krone", und weiter: "Ich kann durch meinen erfolgreich funktionierenden Verlag auch Wirtschaftskompetenz zeigen!" Kritik von außen nimmt Milletich eher nach dem Motto "Was kümmert es die Eiche, wen sich die Wildsau an ihr reibt" ab. Als das ÖFB-Präsidium 2017 ob seiner chaotischen Vorgehensweise bei der Suche nach Nachfolgern für Marcel Koller und Willi Ruttensteiner wochenlang durch den Kakao gezogen wurde, sagte Milletich zur Kritik nur: "Ich gehe davon aus, dass da viele unqualifizierte Aussagen von Journalisten dabei sind, die noch nie Verantwortung getragen haben!"

(Noch) kein Teamchef-Abschuss

Bei Parndorf waren schon Namen wie Roman Mählich und Andi Heraf unter Präsident Milletich Trainer (wenn auch keiner von ihnen lange). Bei Teamchef Franco Foda möchte der neue ÖFB-Boss zumindest vorläufig nicht den Stanz-Hebel betätigen: Bis Mitte November gäbe es ohnehin nur eine Husch-Pfusch-Suche und eigentlich war's eh okay unter Foda, so seine Argument. Sportdirektor Peter Schöttel könnte aber gleich mal Aufpasser zur Seite gestellt bekommen, einen Foda-Nachfolge dürfte er nicht alleine suchen: Die Sportkommission, u.a. mit Salzburg-Sportchef Christoph Freund besetzt, soll ein gewichtiges Wort mitreden dürfen.

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