Cockpit-Karussell: Sainz hat endlich unterschrieben
Nachdem die Gerüchteküche am Wochenende bereits am Überkochen war, ist es jetzt endlich auch offiziell raus: Carlos Sainz wechselt zu Williams. Der spanische Rennfahrer hat sich für einen Neustart im britischen Traditionsrennstall entschieden. Bis Ende 2024 sitzt Sainz noch für Ferrari am Steuer. 2025 und 2026 geht der Routinier für Williams an den Start.
Sainz wechselt zu Williams
Mit seinem Wechsel zu Williams macht Sainz endlich Nägel mit Köpfen. Seit bekannt wurde, dass Lewis Hamilton ab 2025 den Platz des Spaniers einnehmen wird, haben nicht nur Fans, sondern auch Rennställe gerätselt, wohin es den talentierten 29-Jährigen verschlagen wird. "Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass Williams der richtige Ort für mich ist, um meine Formel-1-Reise fortzusetzen", erklärt Sainz im ersten offiziellen Statement. "Ich bin sehr stolz darauf, mich einem so historischen und erfolgreichen Team anzuschließen, in dem viele meiner Kindheitshelden in der Vergangenheit gefahren sind und unserem Sport ihren Stempel aufgedrückt haben." Die Sommerpause werde er jetzt nutzen, sich zu erholen, denn: Für Ferrari möchte er bis zum Vetragswechsel noch das beste geben und möglichst viele Punkte einfahren, wie er in einem Clip auf Social Media betont.
Sainz bringt Williams wertvolle Erfahrung in der Königksklasse mit: Seit seinem Debüt 2015 bei Toro Rosso sammelte er kostbare Kilometer bei Renault, McLaren und Ferrari. Drei Grand-Prix-Siege und vier Pole-Positions stehen aktuell auf seinem Konto. Sainz' Ziel für seinen neuen Arbeitgeber ist nicht wenig ambitioniert: das Team wieder an die Spitze der Startaufstellung zu bringen.
Traum vom Phönix-Comeback
Wenig wunderlich hat auch Williams große Pläne mit Sainz. "Carlos weiß, was es braucht, um Rennen zu gewinnen", zeigt sich Teamchef James Vowles überzeugt. "Carlos hat immer wieder bewiesen, dass er einer der talentiertesten Fahrer in der Startaufstellung ist, der schon viele Rennen gewonnen hat und das unterstreicht den Aufwärtstrend, auf dem wir uns befinden. Carlos bringt nicht nur Erfahrung und Leistung mit, sondern auch den unbändigen Willen, jede Millisekunde aus dem Team und dem Auto herauszuholen; er passt perfekt," streut er seinem Bald-Fahrer Rosen.
Es ist Optimismus, den der britische Rennstall durchaus brauchen kann. Williams hat in den letzten Jahren, gelinde gesagt, eine Durststrecke durchgemacht. Aktuell rangieren die traditionsreichen lediglich auf Rang 9 in der Konstrukteurswertung. Mit Sainz und den neuen Reglements ab 2026 hofft das Team auf ein phönixhaftes Comeback. Die neuen Regeln beinhalten einen höheren Elektroanteil in den Hybridantrieben und komplett nachhaltigen Kraftstoff. Der Start in die neue Antriebsära könnte für Williams ein Vorteil sein. Neben Sainz soll Routinier Alex Albon dem Rennstall zu Punkten verhelfen. Der 28-jährige Thailänder geht seit 2022 für die Briten an den Start. Seinen Vertrag hat er bereits im Mai verlängert.
Race winner, pole sitter, Williams driver 💙
We're excited to have the smooth operator join the team 🌶️— Williams Racing (@WilliamsRacing) July 29, 2024
Sargeant ohne Sitz
Einen gibt es, der wohl nicht so glücklich über den Wechsel von Sainz zu Williams ist: Logan Sargeant verliert damit definitiv sein Cockpit. Schon länger sitzt der US-Amerikaner am Schleudersitz. Die hochgesteckten Hoffnungen konnte der 23-Jährige in seiner ersten und vorerst wohl letzten Formel-1-Saison nicht erfüllen. Ob er für die kommende Saison einen Platz in der Startaufstellung ergattern kann, ist mehr als ungewiss. In 35 Rennen konnte er bislang nur einen Punkt einfahren.
Fahrerkarussell dreht sich weiter
Aber: Der Wechsel von Sainz hat den Fahrermarkt wieder in Bewegung gebracht. Viele Teams haben auf die Unterschrift des bislang unentschlossenen Spaniers gewartet, um ihre eigenen Aufstellungen zu fixieren. Nun, da der Noch-Scuderia-Driver bei Williams unterschrieben hat, dürften bald weitere Verkündungen folgen.
Neben Williams hatten sowohl Alpine als auch Sauber um den 29-Jährigen geworben und ihre Entscheidungen seinetwegen vorerst on hold gehalten. Bei beiden Teams sind weiterhin Cockpits zu vergeben. Auch bei Mercedes ist aktuell noch ein Platz frei, nachdem Hamilton zu Ferrari wechselt.