Direkt zum Inhalt
Ralf Rangnick
Rangnick kritisierte die Spielweise des Gegners.
Rangnick kritisierte die Spielweise des Gegners.
WERNER KERSCHBAUMMAYR / fotokerschi / picturedesk.com

Rangnick stichelt: „Serben wissen selbst nicht warum”

21.03.2025 um 12:56, Marcel Toifl
3 min read
Ralf Rangnick spricht nach dem 1:1 gegen Serbien Klartext. Trotz Dominanz und vielen klaren Chancen ist das ÖFB-Team sieglos geblieben.

Österreichs Nationalteam hat im Nations-League-Aufstiegsplayoff gegen Serbien am Donnerstagabend in Wien erneut einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Trotz deutlicher Überlegenheit endet das Hinspiel 1:1 – ein Ergebnis, das vor allem Ralf Rangnick ratlos zurücklässt. „Das war der einzige Schuss auf unser Tor im gesamten Spiel“, betont der Teamchef in der Pressekonferez nach dem Spiel über das Gegentor von Lazar Samardzic, der einen seltenen Konter zum Ausgleich nutzt.

Statistik spricht für Österreich

Wie schon gegen die Türkei bei der EURO und im Gruppenfinale gegen Slowenien zeigt das ÖFB-Team auch gegen Serbien ein Spiel mit klarer Rollenverteilung – jedoch erneut ohne vollen Erfolg. „Wir hatten das Spiel über 94 Minuten unter Kontrolle“, analysiert Rangnick. Die Zahlen belegen das: 70 Prozent Ballbesitz, ein Expected-Goals-Wert von 2,31 zu 0,36 und zahlreiche Topchancen, darunter ein Kopfball von Marko Arnautović kurz vor Schluss. „Du kannst so viele klare Chancen haben, wenn du sie nicht nutzt, kann so ein Spiel am Ende unverständlicherweise 1:1 ausgehen“, meint Rangnick sichtlich enttäuscht. Und legt nach: „Wahrscheinlich geht es den meisten Serben genauso, dass sie nicht genau wissen, warum dieses Spiel 1:1 ausgegangen ist.“

Rangnick kritisiert

Rangnick spart nicht mit Kritik – weder an der Chancenverwertung seiner Mannschaft noch an der destruktiven Spielweise des Gegners. „Viel mehr Chancen kannst du dir gegen einen extrem defensiven Gegner normalerweise nicht herausspielen“, meint er in Richtung Serbien. 

Zur Großchance von Arnautović sagt er: „Wenn, dann müssen wir eher so üben, wie man aus fünf Metern freistehend den Ball ins Tor köpft.“ Auch eine Vorbereitung auf ein mögliches Elfmeterschießen sieht Rangnick daher nicht als Priorität: „Ich glaube nicht, dass man das sonderlich üben kann. Am Ende weiß man ja auch gar nicht, wer dann nach 120 Minuten noch auf dem Platz steht.“ Für seinen Tormann Alexander Schlager findet er hingegen lobende Worte: „Er hat keinen Fehler gemacht. Es gab auch nicht viele Möglichkeiten dazu. Aber auch im Aufbauspiel hat er sehr gut agiert.“

Personalfragen fürs Rückspiel

Mit Blick auf das Rückspiel in Belgrad kündigt Rangnick personelle Veränderungen an. „Unser Spiel ist sehr sprint- und laufintensiv. Wir waren auch heute bei den gelaufenen Metern wieder weit vorne. Da müssen wir genau schauen, wer regeneriert ist.“ Konrad Laimer wird nach abgesessener Sperre „mit ziemlicher Sicherheit“ in der Startelf stehen. 

Auch Gernot Trauner und Alexander Schlager sollen starten. Fraglich ist Christoph Baumgartner, der mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt wurde. „Wir müssen schauen, wer bis Sonntag wieder komplett erholt ist“, so Rangnick. Alexander Prass dürfte weiterhin fehlen, bei anderen Positionen ist laut Rangnick alles offen: „Kann gut sein, dass der ein oder andere frische Spieler ins Spiel kommt.“

Ausblick auf Belgrad

In Belgrad wird sich nicht nur das serbische Personal verändern – auch Österreich will sich mit einem ähnlichen Auftritt endlich belohnen. Rangnick macht klar: „Am Sonntag müssen wir nicht viel anders machen, nur nicht so verschwenderisch mit den Torchancen umgehen wie heute.“ Er vermutet, dass Serbien auch im Rückspiel wieder auf eine tiefe Defensive setzen wird: „Auch mit den gesperrt gewesenen Spielern können sie nicht viel defensiver spielen als heute. Ich weiß nicht, ob das einen großen Unterschied macht.“ Hoffnung setzt er auf mehr Räume: „Wenn sie nicht wieder so tief stehen, ergeben sich sicherlich andere Möglichkeiten für uns.“

more