Pro und Contra: Soll Foda als ÖFB-Teamchef entlassen werden?
Was für einen Foda-Rauswurf spricht
Die Leistungen des ÖFB-Teams sind eine Katastrophe. Das waren sie in den vier Jahren, in denen Franco Foda als Teamchef werkte, meistens. Dabei stehen ihm Spieler von Bayern München und RB Leipzig zur Verfügung, kiloweise Stammspieler bei deutschen Mittelständlern, garniert mit Kickern von Dauer-Meister Salzburg. Verlernen wirklich alle das Fußballspielen, wenn sie den ÖFB-Dress überstreifen? Haben sie gar keine Lust dazu? Beides ist falsch. Sonst würden sie gar nicht nominiert bzw. würden gar nicht kommen.
Der Grund steht an der Seitenlinie.
Der moderne Fußball ist ein Reißbrett-Sport. Es braucht exakte Vorgaben, genau einstudierte Laufwege, detaillierte Abläufe, an die sich alle halten. Das Spiel ist zu schnell geworden, um sich nur auf den Instikt und die spontanen Ideen der Spieler zu verlassen. Genau dies tut Franco Foda aber, wie er immer wieder betont: Seine Formulierung, er wolle "die individuellen Freiheiten der Offensivspieler nicht einschränken", ist eine Bankrotterklärung für ihn als Trainer und disqualifiziert ihn für das höchste Trainer-Amt im Land. Er schiebt feige seine Verantwortung ab. Wie sauer die Spieler auf ihn sind, die von ihren Vereinen detaillierte Pläne gewohnt sind, lässt sich nach jedem Spiel leicht an Wortwahl und Körpersprache herauslesen.
Ein Dirigent gibt im Orchester den Takt vor. Ein Fußballtrainer gestaltet das Spiel auf dem Feld, heute noch viel mehr als früher. Österreich ist kein Außenseiter mehr, man bekommt von fast allen Gegnern den Ballbesitz aufgedrängt. Foda aber ist ein idealer Trainer für Außenseiter: Er kann defensive Strukturen herstellen, setzt auf humorlosen Fußball .Er fühlt sich dann wohl, wenn er reagieren kann, wie in seiner erfolgreichen Zeit bei Sturm Graz. Als Teamchef von Österreich heißt es aber, zu agieren und selbst kreativ zu sein. Das ist nicht Fodas Welt. Darum spielt auch Yusuf Demir keine Rolle bei Foda: Er weiß schlicht und einfach nicht, wie er ihn einbauen soll.
Es wurde immer das erwartbare Minimum erreicht, aber nie mehr. Und nun passen nicht mal mehr die Resultate, das interne Klima ist ohnehin schon seit Monaten und Jahren mit "Eiszeit" noch wohlwollend umschrieben. Vier Jahre hatte Foda Zeit, Strategien für ein eigenes Angriffsspiel zu entwickeln. Er hat es verweigert.
Der ÖFB kann nicht länger zusehen und Zeit verschwenden.
Was gegen einen Foda-Rauswurf spricht
Das müssen Sie ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel fragen.