Karriereende: Boateng vor LASK-Aus
Das Kapitel Jérôme Boateng beim Linzer ASK scheint sich anders zu entwickeln als geplant. Der Weltmeister von 2014, der im Sommer als „absoluter Wahnsinns-Transfer“ gefeiert wurde, hat in dieser Saison nur spärlich gespielt. Verletzungspech und verhaltene Leistungen haben den einstigen Abwehrstar seit seiner Verpflichtung zu einem Randphänomen der Mannschaft gemacht. Das Sportportal SPOX.com berichtet nun, dass Boatengs aktive Zeit beim LASK ein jähes Ende finden könnte.
Rückschlag im September
Nachdem Boateng zunächst aufgrund einer Adduktorenverletzung pausieren musste, feierte er im August sein Debüt gegen Red Bull Salzburg. Ein durchwachsener Einsatz folgte bei der 1:5-Niederlage gegen den Wolfsberger AC, in dem Boatengs Spiel fehleranfällig und unsicher wirkte. Ein weiterer Verletzungsrückschlag setzte ihn im September außer Gefecht, seitdem ist seine Spielzeit mit nur 29 Minuten auf dem Platz eher bescheiden. In den letzten Partien fehlt er sogar im Kader.
Fans laufen Sturm
Abseits der sportlichen Aspekte gibt es jedoch einen weitaus bedeutenderen Grund für Boatengs wackelige Position im Verein: den massiven Protest der LASK-Fans. Die Fanszene kritisierte die Verpflichtung Boatengs aufgrund seiner früheren rechtlichen Probleme und der kontroversen Vergangenheit heftig. Mehrfach musste sich der Ex-Nationalspieler in Deutschland wegen mutmaßlicher Körperverletzung verantworten. Im vergangenen Jahr erhielt er eine hohe Geldstrafe, die später aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben wurde.
Die Fans machen keinen Hehl aus ihrer Missbilligung des „problematischen“ Transfers. In einem offenen Brief an die Vereinsleitung hieß es: „Fußballvereine tragen eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, die hier ignoriert wurde.“ Auch plakative Kritik blieb nicht aus: Bei einem Heimspiel wurden Banner mit Slogans wie „Keine Bühne für Täter“ und „Gratuliere Dr. Gruber zu den neuesten Transfer-SCHLAGzeilen“ hochgehalten.
Ein Schritt in Richtung Trainerkarriere
Nach dieser sportlichen und medialen Talfahrt plant der Verein offenbar eine Lösung. Boateng wird im November seine Trainerlaufbahn als Co-Trainer der U19 beginnen. Laut eigenen Aussagen war das schon länger ein Ziel: „Nach meiner Karriere kann ich mir sehr gut vorstellen, als Trainer zu arbeiten“, erklärte er gegenüber dem deutschen Sender Sport1. Die Juniorenarbeit soll ihm erste wertvolle Erfahrungen in diesem Bereich liefern.