Hallo, ÖFB! Diese heimischen Trainer sind zu haben
Schon vor einigen Wochen haben wir eine Übersicht über mögliche Foda-Nachfolger gegeben. Seither sind einige von ihnen ihren damaligen Job losgeworden...
Markus Schopp
Der 47-jährige Steirer hat Hartberg als guten Mittelständler in der Bundesliga etabliert, was ihm einen Job bei Barnsley in Englands zweiter Liga ermöglicht hat. Dort ist Schopp, auf dem rechten Flügel 56 Mal im Österreich-Trikot und oftmals sogar Team-Kapitän im aktiven Einsatz, vor Kurzem von seinen Aufgaben entbunden worden.
Schopp ist Österreicher, Ex-Teamspieler, ein viel offenerer Typ im Umgang mit den Spielern als der spröde Foda, kennt die Gegebenheiten, war auch schon im Ausland tätig und würde vermutlich kein Vermögen kosten. Der ideale ÖFB-Kandidat?
Didi Kühbauer
Die Karriere des vor wenigen Tagen bei Rapid geschassten 50-Jährigen ist eng mit jener von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel verwoben: Gemeinsam haben sie bei Rapid gespielt und 1996 das Euroapcup-Finale erreicht, gemeinsam waren sie im Nationalteam 1998 bei der WM mit dabei. Bei Rapid war er ob der eher unkreativen (und damit Foda recht ähnlichen) Spielweise nie komplett unumstritten, aber immerhin war er 2020 und 2021 Vizemeister mit Grün-Weiß.
Dominik Thalhammer
In der Bundesliga wollte es für den 51-Jährigen gebürtigen Wiener, der seit bald 15 Jahren in Linz lebt, bei der Admira und beim LASK nicht so recht klappen. Beim ÖFB aber feierte er als Teamchef des Frauen-Teams große Erfolge (u.a. EM-Halbfinale 2017) und er war als Trainer-Ausbildner hoch angesehen - auch international. Er kennt den ÖFB von innen und wäre wohl auch als Sportdirektor eine kompetente Lösung: Umgänglicher als Ruttensteiner, aktiver im Umgang mit den Akademien als der diesbezüglich sehr zurückhaltende Peter Schöttel.
Andreas Heraf
Wie Thalhammer ist Heraf gebürtiger Wiener und seit vielen, vielen Jahren in Oberösterreich beheimatet. Da enden aber die Parallelen: Heraf, der 2021 mit Ried den Klassenerhalt geschafft hat und auch schon beim Verband Trainer war, steht für defensiv-disziplinierten Kampf-Fußball - also genau dem Gegenteil dessen, was den ÖFB-Spielern als große Stärke nachgesagt wird. Als Sportdirektor in Neuseeland hat Heraf nur verbrannte Erde hinterlassen. Aber: Er wäre frei.
Oliver Lederer
Zugegeben, der 43-jährige Wiener ist nicht ohne Job. Aber als aktueller U-17-Trainer und Kursleiter in der Trainer-Ausbildung ist der frühere Rapid- und Admira-Spieler schon beim ÖFB tätig. Das gilt im Übrigen auch für U-19-Teamchef und Talenteförderungs-Leiter Martin Scherb, U-21-Teamchef Werner Gregoritsch, den ehemaligen Mattersburg-Trainer Franz Ponweiser sowie für Hermann Stadler und Manfred Zsak.
(Noch?) Nicht arbeitslos
Oliver Glasner bläst bei Frankfurt nach nur zwei Siegen aus elf Bundesliga-Spielen (einer davon ein Last-Minute-Glückssieg beim abgeschlagenen Letzten Fürth) ein ungemütlicher Wind entgegen - die guten Resultate im Europacup halten die Diskussionen zumindest bis jetzt unter der Decke.
Gerhard Struber hat mit den New York Red Bulls die Playoffs der US-Liga erreicht und hat noch zwei weitere Jahre Vertrag im Big Apple. Aber wenn die aktuelle Saison bald vorbei ist und der ÖFB anrufen sollte - ob er da absagt?
Andreas Herzog bringt seine Biographie auf den Markt und ist immer unter den gehandelten Namen. Er liefert bei der Admira aktuell solide Arbeit ab: Nicht schlechter als erwartet, aber auch nicht besser.
Und was ist mit Ralph Hasenhüttl und Peter Stöger? Nun, Hasenhüttl hat schon das Ende seiner Trainerkarriere angekündigt, wenn sein bis 2024 laufender Vertrag bei Southampton abgelaufen ist - der Stress als Trainer nage an ihm, wie er sagt. Und Peter Stöger ist bei Ferencváros Budapest Tabellenführer in Ungarn und in der Europa League dabei - nicht gerade Anhaltspunkte dafür, dass er nach einem halben Jahr in Ungarn hinschmeißt...