EM-Titel für Österreich: Gold in Wien erobert
Österreichs 3x3-Basketballer haben am Sonntag bei der Heim-EM in Wien einen historischen Sieg gefeiert und sich zum Europameister gekrönt. Nach der enttäuschenden, knapp verpassten Olympiaqualifikation haben Nico Kaltenbrunner, Enis Murati, Toni Blazan und Fabio Söhnel im Wiener Prater vor 4.000 begeisterten Fans ein würdiges Highlight des Jahres 2024 gesetzt. "Jetzt sind wir Europameister, und das fühlt sich einfach großartig an. Ein Traum ist wahr geworden", strahlt Kaltenbrunner nach dem Finalsieg.
Durch Höhen und Tiefen
Die EM in Wien war ein Turnier der Extreme für das österreichische Team, das zuvor bei den Olympia-Qualifikationsturnieren in Hongkong und Debrecen nur knapp gescheitert war. Besonders bitter: Nur wenige Punkte trennten sie damals vom Ticket nach Paris. Doch bei der EM drehte das Team auf und besiegte nach einer Niederlage in der Gruppenphase gegen den späteren Olympiasieger Niederlande alle anderen Gegner, darunter Aserbaidschan, Spanien, Litauen und schließlich im Finale die Serben. "Das Turnier reflektiert unsere Mannschaft perfekt. Wir gehen durch alle Höhen und Tiefen, doch wir kämpfen immer weiter und zeigen unseren Charakter", erklärte Fabio Söhnel gegenüber der Kleinen Zeitung.
Serben entthront – Österreich feiert
In einem fesselnden Finale stand Österreich der serbischen Mannschaft gegenüber, die bisher die Europameisterschaften dominiert hat und auch die letzten zwei Weltmeisterschaften für sich entscheiden konnte. Die Serben konnten jedoch dem entschlossenen Siegesdrang der Österreicher nichts wirksam entgegensetzen. "Unser Ziel war es, (Strahinja) Stojacic aufzuhalten, und das haben wir geschafft", erklärte Kaltenbrunner, der als bester rot-weiß-roter Punktesammler mit acht Punkten im Endspiel geglänzt hat. "Es war das Spiel unseres Lebens, ein solches Ereignis hat es im österreichischen Basketball schon lange nicht mehr gegeben", erklärt Söhnel enthusiastisch.
Titel mit Schubkraft
Für den 36-jährigen Enis Murati ist dieser historische Erfolg mehr als nur ein persönlicher Triumph. Er hofft, dass dieser Sieg dem österreichischen Basketball einen Schub verleihen und die Sportart aus der Nische in den Mainstream katapultieren kann. "Ich weiß, die Basketballfamilie in Österreich ist klein, aber ich hoffe, dass sie durch diesen Titel größer und bekannter wird", schildert Murati hoffnungsvoll. "Hoffentlich kann Basketball von einer Randsportart den Schritt in die sportliche Mitte Österreichs schaffen."