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Tennis-Superstar Novak Djokovic bei den French Open in Paris
Tennis-Superstar Novak Djokovic will sich nicht den Mund verbieten lassen.
Tennis-Superstar Novak Djokovic will sich nicht den Mund verbieten lassen.
Julien Mattia Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Nach Paris-Eklat: Djokovic verteidigt Kosovo-Sager

01.06.2023 um 10:44, Patrick Deutsch
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Trotz heftiger Kritik steht der Serbe zu seinen kontroversen Aussagen über die Situation im Kosovo. Trotzdem will er sich nicht mehr zur Thematik äußern.

Auch nach seinem Dreisatzsieg in der zweiten French-Open-Runde waren die Kosovo-Aussagen das bestimmende Thema. "Viele werden nicht mit mir übereinstimmen, aber es ist, wie es ist. Es ist etwas, wozu ich stehe", erklärte Djokovic nach seinem Match gegen den Ungarn Marton Fucsovics. Zu der Thematik will sich der 36-Jährige allerdings nicht mehr äußern.

>>> Kosovo-Statement: Djokovic sorgt schon wieder für Aufregung

Ich könnte es wiederholen, aber ich werde es nicht tun. Einen Grand Slam ohne Drama scheint es für mich nicht zu geben - das treibt mich aber auch an.

Novak Djokovic

Kritik von Sportministerin

Am Mittwoch hatte sich auch die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera beim TV-Sender France 2 zu Wort gemeldet. Die Aussagen des Serben hatte sie dort als "nicht angemessen" kritisiert. Die Botschaft stuft sie als "militant" und "sehr politisch" ein. "Das darf sich nicht wiederholen", so die Ministerin.

Kosovo fordert Sanktionen

Aus dem Kosovo kommen Forderungen nach Sanktionen gegen Djokovic. So fordert das Nationale Olympische Komitee eine Reaktion des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und ein Disziplinarverfahren gegen Djokovic. Der kosovarische Tennisverband will ebenfalls Sanktionen gegen Djokovic durch den Tennis-Weltverband (ITF).

Tennis-Weltverband nimmt Stellung

Die ITF stellt allerdings gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klar, dass "politische Äußerungen" der Spieler nicht verboten seien. Bei Grand-Slam-Turnieren sei der Veranstalter für die Verhaltensregeln der Athleten verantwortlich. "In diesen Regeln gibt es keine Bestimmung, die politische Äußerungen von Spielern verbietet", heißt es vom Weltverband.

Djokovic spürt besondere Verantwortung

Der Tennis-Superstar hatte nach seinem Erstrundensieg "Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!" auf die Linse einer TV-Kamera geschrieben. Zuvor waren bei Ausschreitungen im Kosovo etwa 30 Soldaten der internationalen Schutztruppe KFOR zum Teil schwer verletzt worden. Im Rahmen einer Pressekonferenz räumte Djokovic später ein, dass es sich um ein "heikles Thema" handle. Als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Sohn eines im Kosovo geborenen Vaters, verspüre er eine besondere Verantwortung gegenüber dem serbischen Volk. Er sei kein Politiker und wolle daher aber keine Debatte anstoßen.