Nach Paris-Eklat: Djokovic verteidigt Kosovo-Sager
Auch nach seinem Dreisatzsieg in der zweiten French-Open-Runde waren die Kosovo-Aussagen das bestimmende Thema. "Viele werden nicht mit mir übereinstimmen, aber es ist, wie es ist. Es ist etwas, wozu ich stehe", erklärte Djokovic nach seinem Match gegen den Ungarn Marton Fucsovics. Zu der Thematik will sich der 36-Jährige allerdings nicht mehr äußern.
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Kritik von Sportministerin
Am Mittwoch hatte sich auch die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera beim TV-Sender France 2 zu Wort gemeldet. Die Aussagen des Serben hatte sie dort als "nicht angemessen" kritisiert. Die Botschaft stuft sie als "militant" und "sehr politisch" ein. "Das darf sich nicht wiederholen", so die Ministerin.
Kosovo fordert Sanktionen
Aus dem Kosovo kommen Forderungen nach Sanktionen gegen Djokovic. So fordert das Nationale Olympische Komitee eine Reaktion des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und ein Disziplinarverfahren gegen Djokovic. Der kosovarische Tennisverband will ebenfalls Sanktionen gegen Djokovic durch den Tennis-Weltverband (ITF).
Tennis-Weltverband nimmt Stellung
Die ITF stellt allerdings gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klar, dass "politische Äußerungen" der Spieler nicht verboten seien. Bei Grand-Slam-Turnieren sei der Veranstalter für die Verhaltensregeln der Athleten verantwortlich. "In diesen Regeln gibt es keine Bestimmung, die politische Äußerungen von Spielern verbietet", heißt es vom Weltverband.
Djokovic spürt besondere Verantwortung
Der Tennis-Superstar hatte nach seinem Erstrundensieg "Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!" auf die Linse einer TV-Kamera geschrieben. Zuvor waren bei Ausschreitungen im Kosovo etwa 30 Soldaten der internationalen Schutztruppe KFOR zum Teil schwer verletzt worden. Im Rahmen einer Pressekonferenz räumte Djokovic später ein, dass es sich um ein "heikles Thema" handle. Als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Sohn eines im Kosovo geborenen Vaters, verspüre er eine besondere Verantwortung gegenüber dem serbischen Volk. Er sei kein Politiker und wolle daher aber keine Debatte anstoßen.