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Christian Horner im Porträt, er hält sich die Hand vor den Mund
Eine gestern verbreitete Datei bringt Horner erneut unter Druck.
Eine gestern verbreitete Datei bringt Horner erneut unter Druck.
GIUSEPPE CACACE / AFP / picturedesk.com

Pikante Nachrichten: Horner-Chats aufgetaucht

01.03.2024 um 06:38, Stefanie Hermann
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Erst am Mittwoch ist Red Bull-Teamchef Christian Horner freigesprochen worden. Jetzt sind Screenshots von Chats aufgetaucht. Sie belasten den Briten schwer.

Erst am Mittwoch wurde Red Bull-Teamchef Christian Horner von den Anschuldigungen gegen ihn freigesprochen. Eine Mitarbeiterin hatte ihm vorgeworfen, sie bedrängt zu haben.

Unpassende Nachrichten

Wie mehrere Medien berichtet haben, soll der 50-Jährige ihr unter anderem unpassende Nachrichten und sehr intime Bilder geschickt haben. Red Bull hat den Fall in den letzten Wochen eingehend untersuchen lassen und die Beschwerde am Mittwoch zurückgewiesen. Damit schien der Fall so weit erledigt zu sein.

Voller Chatverlauf aufgetaucht

Kurz vor Saisonauftakt ist ein 170 Megabyte schweres Google Drive mit "Christian Horner Beweismaterial" aufgetaucht. Der angebliche Chatverlauf zwischen Horner und seiner Mitarbeiterin wurde in Form von Screenshots von einem anonymen Gmail-Account an hunderte Journalisten, die anderen Teamchefs und dutzende weitere Empfänger verschickt. Unter den Adressaten befindet sich unter anderem Jos Verstappen, der Vater des dreifachen Weltmeisters und Red Bull-Piloten Max Verstapppen. Die Echtheit der 79 Dateien ist nicht gesichert. Trotz Freispruchs der Untersuchungskommission kommt Horner damit erneut unter Bedrängnis. 

Inhalt nicht bestätigt

Enthalten soll die Datei neben den Chats auch eindeutige Fotos.

Mittlerweile gibt es auch mehrere Statements des Teamchefs zu den aufgetauchten Dateien. In einem ersten heißt es: "Ich werde mich zu anonymen Spekulationen nicht äußern. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass ich die Anschuldigungen stets zurückgewiesen habe. Ich habe die Integrität der unabhängigen Untersuchung respektiert und bei jedem Schritt voll und ganz kooperiert. Es handelte sich um eine gründliche und faire Untersuchung, die von einem unabhängigen Fachanwalt durchgeführt wurde und mit der die Beschwerde abgewiesen wurde. Ich konzentriere mich voll und ganz auf den Beginn der Saison." Im Laufe des Rennwochenendes hat Horner entsprechende Fragen durchgehend mit dem Verweis auf Spekulationen zurückgewiesen. Die Echtheit der Chats hat er bislang weder dementiert noch bestätigt.

Erste Reaktionen

Der öffentliche Druck auf Horner ist enorm. Mehrere Teamchefs haben bereits mehr Transparenz im Umgang mit dem brisanten Fall eingemahnt.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff forderte wiederholt mehr Klarheit. "Ich glaube, der Sport braucht mehr Transparenz", sagte er bei der Pressekonferenz der Teamchefs in Bahrain. "Als Sport können wir es uns nicht leisten, Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen." Die Formel 1 hätte die Pflicht, sich das anzuschauen. Zustimmung kam auch von McLaren-Teamchef Zak Brown, der ebenfalls mehr Transparenz verlangt. "Der Sport braucht das, um einen Schlussstrich darunter zu machen, sonst ist es nicht gesund für den Sport."

Red Bull hält sich unterdessen weiter bedeckt. "Das habe ich noch gar nicht mitbekommen", sagte Motorsportchef Helmut Marko gestern in einer ersten Reaktion. "Da bin ich baff und überrascht, dass die Dokumente geleakt sind. Ich selbst habe sie nicht gesehen."

Möglicher Fake

Die Echtheit der Chats ist nicht verifiziert. Genauso gut könnte es sich um einen künstlich erstellten WhatsApp-Verlauf handeln. Weder ist klar, wer die Mail verschickt hat, noch, ob es sich wirklich um den originalen Verlauf handelt. Möglich wäre durchaus auch, dass es sich um einen Fake-Bilder handelt. Technisch möglich wäre beispielsweise, dass auch die Bilder mithilfe von KI erstellt wurden. Horner hat die Echtheit bislang weder bestätigt noch dementiert.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 04. März 2024, 14:03 Uhr aktualisiert.

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