Benzema: Terrorverdacht gegen Top-Fußballstar
Star-Kicker Karim Benzema polarisiert. Mit einem Posting auf X (vormals Twitter) dürfte er den Bogen jetzt aber endgültig überspannt haben. Für seine Aussagen hagelt es nicht nur aus der eigenen Zunft harsche Kritik. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin erhebt schwere Vorwürfe gegen den Nationalspieler.
Benzema verärgert mit Tweet
"Unsere ganzen Gebete gelten den Bewohnern in Gaza,die erneut Opfer dieser ungerechten Bombenanschläge sind, die weder Frauen noch Kinder verschonen", twittert der Frankreich-Legionär vor wenigen Tagen. Ein Post, mit dem sich der Top-Verdiener klar auf die Seite der Hamas zu stellen scheint. Kein Wunder, dass es von allen Seiten heftige Kritik hagelt.
Toutes nos prières pour les habitants de Gaza victimes une fois de plus de ces bombardements injustes qui n’épargnent ni femmes ni enfants.— Karim Benzema (@Benzema) October 15, 2023
Konsequenzen für Bezema
Erst im vergangenen Jahr erhielt der 35-Jährige den Bal d'Or als weltbester Fußballer. Französische Politiker fordern jetzt, ihm die Auszeichnung abzuerkennen. Und nicht nur das: Auch die französische Staatsbürgerschaft wollen sie dem 97-fachen Nationalspieler aberkennen. Aktuell steht derStürmer bei Al-Ittihad in Saudi Arabien unter Vertrag.
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Kontakte zu Terror-Gruppe
Besonders heftige Anschuldigungen erhebt der französische Innenminister Gérald Darmanin. In einem Interview mit dem französischen TV-Sender CNews geht er mit Benzema hart ins Gericht. Der Kicker habe Kontakte zu Terror-Organisationen. "Herr Karim Benzema hat berüchtigte Verbindungen zur Muslimbruderschaft," so der Innenminister. Seit Wochen stehe Benzema unter Beobachtung. Die Muslimbrüder würden wie eine Hydra den Jihadismus hervorrufen. Aufgrund seiner Kontakte werde Benzemas Handeln deswegen mit besonderen Interesse verfolgt.
Muslimbruderschaft
Die Muslimbruderschaft wurde 1928 im Wiederstand gegen den britischen Kolonialismus in Ägypten gegründet. Erklärtes Ziel ist die Errichtung eines muslimischen Staates. Seit 2013 ist sie in Ägypten verboten, seit 2015 ist sie als Terrororganisation eingestuft. Die palästinensische Terror-Gruppe Hamas gilt als Ableger der Organisation. Auch in Österreich ist die Organisation aktiv. Sie wird kritisch beobachtet, ist jedoch weder verboten, noch als terroristische Vereinigung eingestuft.
Benzema wehrt sich
Benzema lässt die Vorwürfe unterdessen nicht auf sich sitzen. "Darmanin gibt falsche Informationen weiter, und das tut man nicht leichtfertig“, sagt Benzemas Anwalt Hugues Vigier gegenüber CNews. "Wenn Sie Innenminister sind, haben Sie nicht das Recht, Ihr Wort ist bindend." Er behält sich rechtliche Schritte vor.
Pro-Palästina Fußballer
Benzema ist nicht der einzige Kicker, der die Angriffe der Hamas auf Israel relativiert. Auch Deutschlands enfant terrible Mesut Özil hat in den vergangenen Tagen eindeutig Position bezogen.