Barcelona-Fans jubeln - Demir auch? Trainer Koeman entlassen
Nur vier Siege und drei Remis nach 12 Spielen – schlechter ist der FC Barcelona zuletzt in der Saison 1971/72 gestartet. Vor genau 50 Jahren! Zudem noch die 0:3-Niederlagen in der Champions League gegen Bayern und Benfica. Nach dem 1:2 im Clásico gegen David Alaba und Real Madrid am Wochenende war nun die peinliche 0:1-Pleite bei Aufsteiger Rayo Vallecano ein Tiefschlag zu viel. Ronald Koeman wurde noch am Mittwoch Abend entlassen.
Neue Chance für Yusuf Demir?
Erst vor einigen Tagen zitierte die in Barcelona ansässige Zeitung "Sport" interne Quellen, wonach Koeman nicht mehr auf Österreichs Juwel Yusuf Demir setzen würde. Zu viele Pässe würde der 18-Jährige spielen, aber zu wenig Eins-gegen-Eins-Situationen suchen, so die eigentümliche Kritikpunkte. Das brachte die ohnehin gegen Koeman eingestellten Fans noch mehr auf die Palme – schließlich ist es genau das Passspiel, für das der FC Barcelona bekannt ist. Eins-gegen-Eins-Situationen und das Suchen von Zweikämpfen ist spätestens seit den glorreichen Tagen von Pep Guardiola beim Klub verpönt. Wer in einen Zweikampf gehen muss, hat etwas falsch gemacht.
Es erscheint wahrscheinlich, dass Koemans Nachfolger jemand ist, der das verjüngte Barcelona-Team wieder auf die "alten Tugenden" des kontrollierten Ballbesitzes und ausgeklügelten Positionsspiels der Guardiola-Tradition trimmt. Vermutlich wird es Klub-Legende Xavi sein. Dieser absolvierte zuletzt seine "Lehrjahre" als Coach von Al-Sadd in Katar, wo er dort in seinen zwei Jahren als Trainer sechs Titel holte (1x Meister, 2x Cupsieger, 2x Ligacup-Sieger, 1x Supercup-Sieger) und auch in der laufenden Saison wieder klar an der Spitze liegt.
Er lässt beim katarischen Spitzenklub klassischen Barcelona-Fußball spielen. Xavi gilt seit Jahren als künftiger Barcelona-Coach, jetzt könnte die Zeit gekommen sein. Das einzige, woran der Deal noch scheitern könnte, wäre das Geld. Der FC Barcelona ist dieser Tage bekanntlich nicht gerade flüssig.
Für Yusuf Demir wäre ein Trainer Xavi (oder Sergi, der alternativ von Barcelonas B-Mannschaft hochgezogen werden könnte wie 2008 ein gewisser Pep Guardiola) vermutlich eine große Chance. Das wäre auch für Rapid gut: Demir braucht in dieser Saison noch 18 vollständige Pflichtspiel-Halbzeiten, damit aus dem Leihvertrag ein Fix-Kontrakt wird und die Hütteldorfer die 10 Millionen Euro an Ablöse kassieren.