Virenschleuder Formel1? Hamilton in Sorge
Die (halb-)vollen Stadien der Fußball-Europameisterschaft haben gezeigt, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Rund 2000 schottische Fans kamen aus London mit der Delta-Variante im Gepäck zurück. Viele sollen sich während des Spiels im Wembley Stadion angesteckt haben. Auch bei finnischen Fußballfans wurde nach dem Besuch der Europameisterschaft in Russland eine Corona-Infektion diagnostiziert.
Superspreader-Event
Für die Finalphase der Euro, die komplett in London stattfindet, sollen jetzt fast alle Beschränkungen fallen: Die britische Regierung will bei den Halbfinalspielen (6. und 7. Juli) sowie beim Finale (11. Juli) jeweils mehr als 60.000 Zuschauer zulassen. Ähnlich die Lage in Österreich. Während es beim GP der Steiermark noch eine Besucherobergrenze gab, sollen zum „regulären“ Österreich-GP die Tribünen voll sein. Auch andere Beschränkungen wie Maskenpflicht im freien Gelände, Sektoren oder Bubbles sind gefallen. Die Fans können sich in allen für sie geöffneten Bereichen frei bewegen. Über das gesamte Rennwochenende werden rund 105.000 Zuschauer erwartet – darunter 15.000 Verstappen-Unterstützer aus den Niederlanden. Aufgrund der Situation mit der Delta-Variante stellt sich also unweigerlich die Frage, ob sich Spielberg zu einem „Superspreader-Event“ entwickeln kann.
Kritik von Hamilton
Die Veranstalter betonen, dass nur Besucher mit einem 3G-Nachweis an die Strecke gelassen werden. „Für den Zutritt zum Veranstaltungsgelände ist ein gültiger Nachweis über die Erfüllung der 3G-Regel (getestet, geimpft, genesen) erforderlich“, ist auf der Homepage zu lesen. Kritik an den Aufhebungen der Maßnahmen – auch für das Rennen in Silverstone (18. Juli) wird mit vollem Haus geplant – kommt von Weltmeister Lewis Hamilton: „Ich schaue die Nachrichten und sehe steigende Zahlen in Großbritannien. Von daher mache ich mir natürlich Sorgen um die Leute."