Sinéad O'Connor: Trauriger Grund für kurze Haare
Die Nachricht hat gestern die Welt erschüttert: Die irische Musiklegende Sinéad O'Connor ist im Alter von nur 56 Jahren gestorben. Nur 18 Monate nach dem Tod ihres Sohnes. Die außergewöhnliche Sängerin hat zeitlebens nicht nur mit Songs, sondern auch mit kontroversen Auftritten auf sich aufmerksam gemacht. Eines hat sie dabei immer begleitet: ihre raspelkurzen Haare. Der Grund für ihr Markenzeichen ist allerdings kein schöner.
Mutter war ein "Monster"
In den 1990ern sagte O‘Connor, sie wolle mit ihren kurzen Haaren kein Statement setzen. Sie habe sich einfach aus Langeweile die Haare abrasiert, und die Leute würden denken, dass sie wütend sei. In einem emotionalen Interview in der TV-Show des US-Psychologen Dr. Phil hat die Irin 2017 eine ganz andere Geschichte erzählt. Hauptperson: ihre Mutter Marie, die sie jahrelang misshandelt haben soll.
Ihre Mutter – sie starb bei einem Autounfall, als Sinéad 19 Jahre alt war – habe auch zur ihr gesagt, dass sie nie hätte geboren werden sollen, böse und der Grund dafür sei, dass ihr Vater verschwunden sei. Sinéad wünschte sich von ihre Mutter Liebe, Umarmungen und niedliche Namen. Doch all das hat sie nach eigener Aussage nie bekommen. Die "Nothing Compares 2 U"-Interpretin bezeichnet ihre Mutter als "Monster", die Beziehung scheint schwierig und ambivalent gewesen zu sein.
"Ich wollte nicht hübsch sein"
Ihren Kopf hat sich die Sängerin aus einem besonders traurigen Grund fast kahl rasieren lassen. Sowohl ihre Mutter als auch Geistliche haben Sinéad O'Connor eigenen Angaben zufolge missbraucht. Ihre langen Haare habe man als schön empfunden, weshalb sie sich mit 20 Jahren eine Raspelfrisur zugelegt habe. Sie wollte aber nicht hübsch sein, weil es zu gefährlich war, wieder Opfer sexueller Gewalt zu werden. Ihre Frisur ist also nicht nur Markenzeichen, sondern auch Selbstschutz gewesen.
Hier bekommen Sie Hilfe
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.