Rosenheim Cops: Serienstar Max Müller im Interview
Die gemütlichen Cops aus Rosenheim sind auch in Österreich Kult. Wir haben Austro-Schauspieler Max Müller in einer Drehpause zur 20. Staffel erwischt – und zum gemütlichen Verhör eingeladen.
weekend: Gaudi und bayerischer Grant – ist das das Geheimnis der Rosenheimer?
Max Müller: Schöne Landschaft, wenig Blut und Schauspieler, die kreativ sein dürfen – und hoffentlich gefallen.
weekend: Auch vielen jungen Fans ...
Max Müller: Ja, auch. Neulich wurde ich in München von ein paar jungen Herren angesprochen, die „den Michi“ gefragt haben: „Du, wo ist das P1?“ (Anmerkung der Redaktion: die bekannteste Münchner Disko).
weekend: Legt dir die Rolle nicht auch Handschellen an?
Max Müller: Ich habe schon vieles gespielt. Zerbrechliche Nazis, verliebte Heilige, jede Menge Schwiegersöhne. (...) Wenn man sich für eine Serie entscheidet, besteht natürlich die Gefahr, dass sie ein Erfolg wird. Und dann hängst halt drin. (lacht)
weekend: Die Kollegen in Uniform lieben Dich schon jetzt. Du bist hoch dekoriert.
Max Müller: Ich bin bayerischer und hessischer Ehrenkommissar. Vom bayerischen Innenminister habe ich sogar den Stern der Sicherheit bekommen. Und zwar mit den Worten: „Sie retten zwar kein Leben, aber den guten Ruf der Polizei.“
„ICH BIN SICHER KEIN STAR, SONDERN EINFACH EIN LEIDENSCHAFTLICHER SCHAUSPIELER UND SÄNGER.“
weekend: Fehlt nur noch ein Orden aus Österreich.
Max Müller: Ich warte auf den Brief der Behörde (grinst). Ehrlicherweise hätte ich mich über eine kleine Romy in den letzten Jahren auch gefreut.
weekend: Den BullenBonus gibt es für dich schon, oder?
Max Müller: Angehalten wurde ich erst einmal. Und wirklich: Beim Planquadrat vor dem Burgtheater meinte der Wiener Kollege hocherfreut: „DER Rosenheim Cop! Fahren’s weiter!“
weekend: Corona bremst auch dich ein. Drehen und Social Distancing in Rosenheim: Klingt schwierig.
Max Müller: Wir arbeiten wie viele: mit Abstand und Maske. Gegessen wird zwar in der Pause weiter auf der Bierbank, jetzt jedoch zwischen aufgezogenen Wänden aus Plexiglas. Wir haben uns schnell daran gewöhnt. Nur die Tests lassen mich noch zittern.
Max Müller alias Michi Mohr (Rosenheim Cops) im Weekend-Wordrap.
„DIE LEUTE LIEBEN DIE ROSENHEIM COPS, WEIL ES BEI UNS EINFACH VIEL MEHR MENSCHELT.“
weekend: Auch auf der Bühne ist gerade alles anders.
Max Müller: Vor allem neu und überraschend. Bei meinem ersten von vier Wienerlieder-Abenden im Musikverein habe ich mir gedacht: „So still! Wo sind denn die Leut?“ Und dann merkst du: Die Reaktionen sind da, wenn auch leise. Dann wurde es noch richtig nett. Das vierte Konzert war atmosphärisch schon geradezu „enthemmt“.
weekend: Wo bist du demnächst noch im Einsatz?
Max Müller: In Planung sind zwei weitere Soloabende. Zuerst geht es zurück zu meinen Wurzeln, mit Kärntner Liedern in „unerhörtem“ Gewand. Zusammen mit dem Jazzpianisten Tonč Feinig. Dem folgt eine Begegnung mit Bayern, gemeinsam mit meiner Cop-Kollegin Stockl alias Marisa Burger.
weekend: Bleibt noch Zeit für das heiß geliebte Hobby?
Max Müller: Für den Blick in die Sterne immer. Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren mit Astrologie und habe so auch schon einer Rosenheimerin beim Anbandeln geholfen. Was mich besonders freut: Die Liebe hält – bis heute.