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Star-DJ Gigi D'Agostino
Gigi D'Agostino hat das Lied L'Amour toujours produziert.
Gigi D'Agostino hat das Lied L'Amour toujours produziert.
Semtainment / OTS

Gigi D'Agostino: "Mein Lied handelt von Liebe"

03.06.2024 um 14:49, Magdalena Ehsani
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Nach dem Skandalvideo auf Sylt nehmen Radiosender "L'Amour toujours" aus dem Programm. Ein umstrittenes Musikverbot sorgt für Diskussionen.

Am vergangenen Wochenende gingen Videos viral, in denen feiernde Damen und Herren auf Sylt mit Champagner und in dekadenter Umgebung lauthals Gigi D'Agostinos Welthit "L'Amour toujours" in eine rassistische Hymne verwandelten. Die Folge? Fristlose Kündigungen für die Beteiligten. Zudem wird der Welthit aus den frühen 2000er Jahren von den meisten Radiosendern nicht mehr gespielt. Der Produzent und DJ selbst, Gigi D'Agostino, hat sich nun öffentlich dazu geäußert.

Rassistische Hymne nicht neu

Seit Monaten kommt es in Deutschland immer wieder zu Vorfällen, bei denen Jugendliche auf Partys zur bekannten Melodie von "L'Amour toujours" die Zeile "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" singen. Sei es auf Dorffesten, Karnevalsfeiern, in Clubs oder aktuell in einem Nobelrestaurant auf Sylt. Aus Angst vor rassistischen Äußerungen haben die Veranstalter eines sächsischen Festivals das Lied nun verboten, ebenso wie das Oktoberfest. Der erste dokumentierte Fall wurde im Oktober 2023 durch das Medium "Katapult-MV" in Mecklenburg-Vorpommern aufgedeckt. Das Lied von Gigi D'Agostino wurde umgedichtet zu "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" - so auch auf Sylt. Das Video wurde hochgeladen, gepostet, geteilt und ging in Windeseile viral. Den DJ selbst dürfte diese Zweckentfremdung seines Liebesliedes besonders getroffen haben. Nun hat er sich öffentlich zu dem Vorfall geäußert.

"Rassismus lässt sich nicht stoppen, indem man Musik verbietet"

Wie der "Spiegel" berichtet, betonte der Italiener einmal mehr: "Mein Lied handelt von Liebe. Es geht um ein wunderbares, großes und intensives Gefühl, das die Menschen verbindet. Es ist Liebe." Einige Radiosender haben das Lied aus dem Programm genommen, auch auf dem Oktoberfest wird es nicht gespielt, um rechte Parolen zu vermeiden. Dass dies absolut keine Lösung für rassistisches Gedankengut ist, ist den meisten bewusst. Lieder, die eine andere Botschaft aussenden sollen, werden als rassistische Hymnen missbraucht und die Konsequenzen müssen die Künstler tragen - ein Konzept, das auch Gigi D'Agostino ärgert: "Einen Song einfach zu verbieten, das ist wie eine Rückkehr ins Mittelalter. Dabei ist es doch ganz klar. Rassismus lässt sich nicht stoppen, indem man Musik verbietet. Wenn jemand ein Lied missbraucht, um rassistische Botschaften zu verbreiten, dann macht er das auch beim nächsten und beim übernächsten Lied. Diese ganze Angelegenheit ist grotesk", so der 55-Jährige gegenüber er Kronen Zeitung. D'Agostino kommt 2024 nach Österreich, Graz und Klagenfurt und eines ist klar: L'Amour toujours wird auf jeden Fall auf seiner Setliste stehen: "Jeder, der das Lied hört, kann bestätigen, dass es um die Liebe und nur um die Liebe geht."

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