Falcos 25. Todestag: Wie würde Hans Hölzel heute leben?
Am 6. Februar 2023 jährte sich Falcos Todestag zum 25. Mal. Im Jahr 1998 starb er bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik. Die Faszination um seine Person ist nach wie vor enorm. Falco fas ziniert wegen seiner visionären Musik, seiner unglaublichen Bühnenpräsenz und weil er trotz des großen Erfolgs sensibel und selbstkritisch war. Er war unangepasst, polarisierte und provozierte. Mit allem: seiner Sprache – einer Mischung aus Wienerisch, Hochdeutsch und Englisch –, seinem Aussehen – dem zurückgegelten Haar, der schwarzen Sonnenbrille und Designeranzügen – und natürlich mit seiner Performance und Musik.
Freunde über Falco heute
Seine Freunde, Bandkollegen und Wegbegleiter kennen natürlich auch eine andere Seite von ihm: die private. Neben der Kunstfigur war Falco ein guter Freund, ein sensibler Geist, der seine Mutter über alles liebte und gerne eine eigene Familie gegründet hätte. Als er erfuhr, dass Katharina nicht seine leibliche Tochter war, sei eine Welt für ihn zusammengebrochen, so sein Vater Alois Hölzel in der ORF-Doku "Falco Forever Young".
Wie könnte sein Leben heute aussehen?
Billi Filanowski, Bester Freund von Falco seit Jugendtagen
„Natürlich würde er noch Musik machen und er würde natürlich in Wien leben. Er hat in der Dominikanischen Republik nur überwintert, weil er die Kälte gehasst hat. Aber Wien hat er geliebt und da wäre er auch geblieben. Ich hätte es ihm gewünscht, dass er eine Familie gründet, weil das immer sein Traum war. Ob es ihm gelungen wäre, weiß ich aber nicht, weil er ja immer seine Spaßetteln hatte. Der 65. Geburtstag wäre sicher hart für ihn gewesen, weil man sich jetzt im letzten Drittel des Lebens befindet. Jetzt weiß man, dass man auf sich aufpassen muss. Wir hatten von allem mehr als genug. Wahrschein- lich würde er jetzt auch gesünder leben, nichts mehr trinken und sein Leben glücklich verbringen. Auf Social Media wäre er nicht zu finden, das wäre ihm zu blöd. Musikalisch würde er vielleicht etwas gemeinsam mit Sting oder Brian Ferry machen. Jennifer Lopez oder Shakira – das wären Stars, die ihm gefallen würden!“
Peter Vieweger (67), Gitarrist und Komponist bei Drahdiwaberl, spielte mit Falco in der Band „Spinning Wheel"
„Es ist natürlich schwierig und höchst spekulativ zu sagen, was ein Mensch 24 Jahre nach seinem Tod machen würde. Aber ich glaube, er würde noch immer Musik machen, weil das seine große Leidenschaft war. Er könnte gar nicht anders. In der Dominikanischen Republik würde er nicht mehr leben, weil er Wien viel zu sehr geliebt hat. Schon nach einer Woche auf Japantournee hat er Heimweh bekommen. Er war ein leidenschaftlicher Wiener und ist gerne beim Fasslwirt gesessen. Von Castingshows und Social Media würde er gar nichts halten, er hätte seine Meinung auch sicherlich lautstark kundgetan. Viele Songtexte wie „Hinter uns die Sintflut“ sind heute noch aktuell. Schon damals hat er Korruption angeprangert, auch heute hätte er sich mit solchen Vorgängen niemals abgefunden.“
Conny de Beauclair (70), U4-Türsteher und Szenefotograf, Wegbegleiter von Falco
„Wahrscheinlich würde er auch heute noch Musik machen und vielleicht hätte er auch noch ein paar Hits gelandet. Ich glaube, dass er eine Familie gegründet hätte, weil das immer sein großer Wunsch war. Er hat mir in Gesprächen immer wieder gesagt, dass er es bewundert, wie ich die Clubszene und die Gründung einer Familie vereinbaren konnte. Eine Familie, das war wirklich sein größter Wunsch.“