Antisemitismus-Vorwurf: Adidas lässt Kanye West fallen
Immer wieder sorgte Kanye West in letzter Zeit für Schlagzeilen – und zwar mit durchgehend negativen. Denn anstatt mit seiner Musik fällt der Rapper zuletzt immer wieder mit rassistischen und antisemitischen Statements auf. Erst vor kurzem wurde für das Tragen eines T-Shirts mit der Aufschrift „White Lives Matter“ stark kritisiert. Die Familie von George Floyd, dem Afroamerikaner, der 2020 bei einem Polizeieinsatz getötet wurde, will außerdem juristisch gegen West vorgehen: In einem Podcast hatte dieser öffentlich an der Todesursache Floyds gezweifelt und auf eine Drogenüberdosis und Vorerkrankungen des Opfers verwiesen.
Kein noch so toller Sneaker ist es wert, mit den Abgründen verbunden zu sein, in die dieser Künstler eingetaucht ist.
- Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden
Kooperation beendet
Nun hat es sich Kanye auch mit Adidas verscherzt. Seit 2015 designte er Schuhe und Kleidung unter der Marke „Yeezy“ für den Sportartikelhersteller. Nachdem er in letzter Zeit Juden im Allgemeinen beleidigte, sie als „geldgierig und machtversessen“ bezeichnete und in einem Podcast erklärte: „Ich kann antisemitische Dinge sagen, und Adidas kann mich nicht fallenlassen. Na und?“ folgen nun Konsequenzen. Adidas hat seine Zusammenarbeit mit dem Musiker mit sofortiger Wirkung beendet. „Adidas duldet keinen Antisemitismus und keine andere Art von Hassrede. Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich. Sie verstoßen gegen die Werte des Unternehmens wie Vielfalt und Inklusion, gegenseitigen Respekt und Fairness,“ gab das Unternehmen bekannt. Und fügte hinzu: „Nach eingehender Prüfung hat das Unternehmen die Entscheidung getroffen, die Partnerschaft mit Ye mit sofortiger Wirkung zu beenden, die Produktion von Produkten der Marke Yeezy einzustellen und alle Zahlungen an Ye und seine Unternehmen zu stoppen.“
In Abgründe gerutscht
Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte Adidas zuvor aufgefordert, die Kooperation mit West zu beenden. „Adidas muss sich nicht nur als deutsches Unternehmen seiner historischen Verantwortung stellen, sondern auch als ein Unternehmen, das in die NS-Diktatur verstrickt war und vor allem auch von ihr profitierte“, erklärte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, gegenüber der „BILD“. „Kein noch so toller Sneaker ist es wert, mit den Abgründen verbunden zu sein, in die dieser Künstler eingetaucht ist“, betonte er.