Skilegende Anna Veith und Country Managerin Stefanie Ahammer im Visa Talk
Absolute Leistungsbereitschaft gilt im Profisport als Basis für Erfolge. Welche Eigenschaften muss man mitbringen, damit man über einen längeren Zeitraum reüssiert?
Anna Veith: Wenn ich es auf drei Faktoren reduzieren soll – dann sind es Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und ein sehr, sehr starker Wille. Vor allem Letzteres ist die unumstößliche Triebfeder im Leistungssport, um hier an der Spitze mitzumischen. Gleichzeitig muss man vielfach Abstriche machen, wenn es um private Themen und Aktivitäten geht – der Verzicht ist groß.
Im Top-Management sind die Herausforderungen vielfach ähnlich. Frau Ahammer, sehen Sie hier Analogien zum Leistungssport?
Stefanie Ahammer: Diese gibt es auf jeden Fall. Wir haben es hier aber mit anderen Gewichtungen zu tun. Die immer wiederkehrende "punktuelle Rennsituation" haben wir vielleicht in einer anderen Form, wenn wir entscheidende Meetings oder Präsentationen haben. Hier bedarf es kontinuierlicher Vorbereitungs- und Optimierungsarbeit. Schlussendlich arbeiten wir aber auf eine Art "Gesamt-Weltcup-Wertung" hin – wie Anna sagen würde -, also die Performance über einen längeren Zeitraum hinweg.
Apropos Weltcup – Welche Persönlichkeiten haben Sie geprägt, Frau Veith? Hatten Sie konkrete Vorbilder?
Anna Veith: Während meiner sportlichen Karriere hatte ich viele Jahre kein konkretes Vorbild – zuvor als Kind gab es natürlich einige Idole. Wirklich bewundernswert finde ich aber die Leistung und das Engagement meiner Mutter, die meine beiden Geschwister und mich durch das Leben begleitet und unsere herausfordernde Familiensituationen so toll gemeistert hat.
Ihr jetziger Job als Top-Managerin, Frau Ahammer, hat sich wohl erst im Laufe Ihrer Karriere herauskristallisiert. Hatten Sie dennoch konkrete Vorbilder?
Stefanie Ahammer: Natürlich hatte ich meine persönlichen Helden der Kindheit – ich bezweifle aber, dass sie mich wesentlich in meiner Berufswahl beeinflusst haben. Meine berufliche Laufbahn ist das Produkt von Möglichkeiten und Chancen, die sich mir geboten haben, natürlich in Verbindung mit meinen Interessen sowie mit meiner Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Selbstverständlich haben auch meine Eltern eine wesentliche Rolle gespielt, die mich stark zur Eigenständigkeit und Unabhängigkeit erzogen haben. Hinzu kommt meine Affinität zu Finanzthemen.
Sie beide sind ja Jungmütter. Wie bewerten Sie diese Doppelfunktion – also das Muttersein auf der einen und der Job sowie das Berufsleben auf der anderen Seite?
Anna Veith: Es ist definitiv nicht leicht. Ich bin aber in der glücklichen Situation, dass ich die Unterstützung von meinem familiären Umfeld habe. Ich kann mein berufliches Leben und Muttersein miteinander verknüpfen. Ich bin mir dabei sehr wohl bewusst, dass ich privilegiert bin, weil ich nicht jeden Tag arbeiten muss wie viele andere Mütter
Stefanie Ahammer: Muttersein in Verbindung mit dem Arbeitsleben ist immer noch eine Herausforderung. Bei Visa ist aber Inklusion und Diversität ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie, um Vielfalt und Gleichberechtigung innerhalb der Unternehmenskultur gezielt zu fördern. Das soll u.a. dazu beitragen, Frauen in der Umsetzung ihrer Perspektiven gezielt zu unterstützen. In meiner Funktion als Country Managerin ist es vor allem auch das Umfeld hier in Wien, das sehr viel erst möglich macht – sowohl hier im Office als natürlich auch privat. Ohne meinen Partner, der viel in unsere Familie investiert und die Flexibilität, die Visa mir bietet, wäre es nicht möglich, den Job so auszuführen, wie ich es heute tue.
Anna Veith: Wir sehen hier im Gespräch, dass die Unterstützung aus dem eigenen Umfeld nicht wegzudenken ist – sowohl für den beruflichen als auch den privaten Erfolg. Ich habe irrsinnig viel Support von meinen Eltern erfahren, um meinen Traum als Topskifahrerin leben zu können, da musste tatsächlich jeder seinen Beitrag leisten, damit das gelingt. Privat hat mich auch mein Mann Manuel über viele Jahre hinweg an meiner Seite sehr unterstützt. Sportlich ist es ohne ein starkes und intaktes Netzwerk nahezu unmöglich.
Frau Veith, wie bewerten Sie insgesamt die Situation für Frauen? Also können Frauen ihre Wünsche und Vorstellungen adäquat umsetzen, weil sie bspw. von öffentlicher Seite ausreichend gefördert werden?
Anna Veith: Im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind manche Hürden hier in Österreich wahrscheinlich kleiner, trotzdem sehe ich bei uns noch sehr viel Luft nach oben. Schon allein hinsichtlich der Gehaltsunterschiede zwischen Mann und Frau bei gleicher Arbeit und Leistung. Wir haben auch nach wie vor eine sehr traditionelle Wahrnehmung der Geschlechterrollen – vor allem im ländlichen Raum. Hinzu kommen die Rahmenbedingungen für Frauen in puncto Zukunftsperspektiven – diese müssen ebenfalls verbessert werden. Der Support von öffentlicher Seite ist hier leider insgesamt noch immer überschaubar.
Was möchten Sie jungen Frauen auf den Lebensweg mitgeben, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen?
Anna Veith: "Do what you love" – und mach es auf deine Art und Weise. Seid beharrlich dabei, auch wenn Rückschläge euch zurückwerfen. Oft braucht es einen Schritt zurück, um zwei nach vorne zu machen. Vielfach ist es auch der Sidestep, der schlussendlich zum Ziel führt, auch wenn er im Moment unnötig erscheint.
Stefanie Ahammer: Einerseits empfehle ich allen, mutig zu sein und den eigenen Weg und die eigenen Ziele zu verfolgen. Andererseits hat mir mein eigener Werdegang gezeigt, dass man besonders als Frau ein waches Auge auf die Chancen haben sollte, die sich bieten und dass man dafür im Zweifel auch mehr kämpfen muss, vor allem wenn es um die beruflichen Ziele geht. Deswegen kommt hier auch mein Appell an Unternehmen und auch politische Entscheidungsträger, Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen, damit junge Frauen künftig ausreichend Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben vorfinden.
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