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Gebäude der Metastadt Wien
Die Metastadt Wien hat sich in den letzten Jahren als Konzertlocation etabliert.
Die Metastadt Wien hat sich in den letzten Jahren als Konzertlocation etabliert.
Herbert Pfarrhofer / APA / picturedesk.com

Konzerte gefährdet: Wiener Open-Air wird Politikum

22.08.2024 um 11:05, Marcel Toifl
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Sperrstunden-Streit in Wien: Die Metastadt könnte ihre Konzerte verlieren. Veranstalter und Politiker ringen um eine gangbare Lösung.

Die Metastadt im 22. Wiener Bezirk hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Veranstaltungsort für Open-Air-Konzerte entwickelt. Doch nach massiven Lärmbeschwerden droht nun das Aus für die Konzertreihe. Die Wiener Magistratsabteilung 36 plant, Konzerte künftig nur noch bis 22.00 Uhr zu genehmigen. Bislang durften die Veranstaltungen teils bis 23.00 Uhr laufen. Diese Entscheidung stößt auf heftige Kritik seitens des Veranstalters Arcadia Live, der im Standard das Vorhaben als "ein Fiasko" bezeichnet. Namhafte Acts wie DJ Paul Kalkbrenner und die Metal-Band Korn waren bereits zu Gast.

Widerstand aus Bezirk

Der Bezirksvorsteher der Donaustadt, Ernst Nevrivy erklärt gegenüber weekend, dass es für diese Konzertserie, dieses Jahr erstmalig, eine Ausnahmeregelung gegeben hätte, welche von der zuständigen Magistratsabteilung erteilt wurde. Dies wäre über den Kopf des Bezirks entschieden worden. Diese Sondergenehmigung wird, Stand jetzt, auf Einsatz Nevrivys auslaufen. Dieser verteidigt die Maßnahme folgendermaßen: "Mir ist das Ruhebedürfnis der Donaustädter wichtiger, als das Partybedürfnis einiger weniger."

Sorge um Veranstaltungen

Filip Potocki, Geschäftsführer von Arcadia Live, sieht durch die vorverlegte Sperrstunde die Existenz der Konzertreihe in Gefahr. Er erklärt, dass eine Sperrstunde um 22.00 Uhr die Planung internationaler Acts nahezu unmöglich mache. Viele Künstler setzen in ihren Auftritten auf Dunkelheit und visuelle Effekte, die bei einer früheren Uhrzeit kaum zur Geltung kämen. Potocki betont, dass bisher alle behördlichen Auflagen, inklusive der Lautstärkeregelungen, genauestens eingehalten wurden.

Spannungen in Koalition

Auch in der Wiener Stadtregierung sorgt die Debatte für Spannungen. Die Neos, Koalitionspartner der SPÖ, sprechen sich für eine allgemeine Sperrstunde von 23.00 Uhr in den Sommermonaten aus. Markus Ornig, Gemeinderat und Sprecher für Clubkultur der Neos, betont gegenüber dem Standard, dass Gespräche mit allen Beteiligten geführt werden würden. Man werde sich für eine Lösung einsetzen, die die Interessen aller Parteien berücksichtigt.

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