Pamela Rendi-Wagner: "Morgen könnte es vielleicht der Verbund sein"
Für Pamela Rendi-Wagner hätte es ein sehr angenehmes Sommergespräch werden können. Die SPÖ liegt in den Umfragen auf Platz eins und sie selbst sitzt fester im Sattel als je zuvor. Wäre da nicht die aktuelle Situation der Wien Energie, die auf Finanzhilfen des Bundes angewiesen ist – kolportiert werden bis zu 10 Milliarden Euro.
Sie glauben doch nicht, dass die Wien Energie das erste und letzte Unternehmen sein wird, das Finanzgarantien braucht – Pamela Rendi-Wagner.
Weitere Energieunternehmen in Finanznot?
Auf ein mögliches Missmanagement beim Energieunternehmen angesprochen, betonte Rendi-Wagner, dass die Wien Energier das größte österreichische Energieunternehmen sei und deshalb „als Erstes die Alarmglocken hat läuten lassen“. Die aktuelle Situation sei nicht auf die Wien Energie beschränkt, sondern das Ergebnis eines Stromarktes, der in der Krise nicht mehr funktioniert. In den letzten Monaten habe sich der Strompreis um 1.400 Prozent erhöht. Laut Rendi-Wagner wird die Wien Energie nicht das erste und letzte Unternehmen sein, das Finanzgarantien brauchen wird. „Morgen wird es die Tilag (Anm. der Red.: Die SPÖ-Chefin dürfte die Tiroler TIWAG gemeint haben, die Tilag AG ist ein Schweizer Baustoffhändler) sein, dann wird es der Verbund sein, dann wird es der Vorarlberger Energieversorger sein“, so Rendi-Wagner. Auf die Entgegnung von ORF-Moderator Tobias Pötzelsberger, dass alle anderen Landesenergieversorger angeben, aktuell keine Probleme zu haben, antwortete Rendi-Wagner, dass sie andere Informationen hätte. Genauere Auskünfte wollte die SPÖ-Chefin auf Nachfrage aber nicht geben.