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Der goldene Bösendorfer-Flügel im Parlament
Ausgespielt: Der goldene Bösendorfer-Flügel soll aus dem Parlament verschwinden.
Ausgespielt: Der goldene Bösendorfer-Flügel soll aus dem Parlament verschwinden.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Sobotka zieht Notbremse: Protz-Flügel verschwindet aus Parlament

19.05.2023 um 09:49, Patrick Deutsch
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Ein goldener Flügel sorgte nach der Wiedereröffnung des Parlaments für heftige Kritik an Nationalratspräsident Sobotka. Jetzt soll das Instrument verschwinden.

Der Andrang auf das renovierte Parlament ist seit dessen Wiedereröffnung ungebrochen. Eine Attraktion, die für heftige Diskussionen sorgte, soll jetzt aber aus den Hallen des Gebäudes verschwinden. Dabei handelt es sich um den umstrittenen  Bösendorfer-Flügel.

Steilvorlage für Opposition

Das vergoldete Klavier wurde auf Initiative von Nationalratspräsident Wolfang Sobotka im Empfangssaal installiert. Kostenpunkt: 3.000 Euro pro Monat. Der hohe Mietpreis sorgte für hitzige Debatten und Angriffe auf Sobotka, dem Abgehobenheit unterstellt wird. Die Opposition nutzt die teure Klavier-Miete als Steilvorlage in der Armutsdebatte. Ebenfalls kritisiert wird immer wieder, dass Sobotka die Entscheidung über die Anschaffung alleine getroffen habe. Als Rechtfertigung verwies der Nationalratspräsident, dessen große Leidenschaft für Musik bekannt ist, auf die ursprünglichen Pläne des Parlamentsarchitekten Theophil Hansen, die ein Klavier vorgesehen hätten. Die Kritiker brachte er damit nicht zum Verstummen.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka im Rahmen einer Plenarsitzung
In der Causa des goldenen Flügels zieht Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka jetzt die Notbremse.

Mietvertrag läuft aus

Um sich weitere Kritik zu ersparen und in Zeiten von starker Teuerung keine zusätzliche Angriffsfläche zu bieten, setzt Sobotka der Flügel-Causa jetzt ein Ende. Die Klubobleute wurden in der Präsidiale darüber informiert, dass der Mietvertrag nicht verlängert wird. Als Ersatz habe sich Sobotka dazu entschlossen, ein schwarzes Klavier anzuschaffen.

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