Milliardär Wolf: Wohnung im Gemeindebau zurück gegeben
Man schrieb das Jahr 1978. Ein gewisser Siegfried Wolf ließ sich von der Stadt Wien eine Gemeindebauwohnung zuweisen. Völlig legitim, erfüllte Wolf als Lehrling doch die Voraussetzungen für eine Sozialwohnung. Der ehrgeizige Werkzeugmacher erstürmte die Karriereleiter, erst bei Philips, dann bei Magna. Er wurde einer der reichsten Menschen Österreichs - doch die Wohnung behielt er.
"Habe eigenen Flieger"
In jüngster Zeit machte Siegfried Wolf Schlagzeilen als Befragter im Korruptions-U-Ausschuss rund um Postenschacher bei der ÖVP. Wolf soll einen millionenschweren Steuernachlass gefordert - und erhalten - haben. Im Ausschuss zeigte er sich nicht sehr auskunftsfreudig.
Zurück zur Wohnung in Favoriten: 2003 meldete Wolf seinen Hauptwohnsitz dort ab. Er hätte sie also bereits damals zurückgeben müssen. Unklar ist, warum er dazu von Wiener Wohnen nicht aufgefordet wurde. 2021 dann meldete der Industrielle sich ganz aus Favoriten ab - bekam aber erst 2022 die offizielle Weisung der Stadt, die Sozialwohnung für neue Mieter frei zu machen. Zuvor war die Wohnung Thema in den Medien.
Sigi Wolf ist wie Sebastian Kurz (Zogelsdorf UND Meidling) in 2 Welten zuhause: Gemeindebau UND Biobauer.
— Mugwump_Jism 🇺🇦 (@MugwumpJ) February 5, 2022
Jetzt ist es vollzogen: Nach rund 45 Jahren hat Siegfried Wolf die Wohnung im Gemeindebau an die Stadt zurückgegeben. Damit ist die Geschichte allerdings noch nicht zu Ende: Es läuft eine Untersuchung, ob Wolf die Sozialwohnung womöglich unerlaubt untervermietet hat.