Charles III.: Wie politisch ist der König?
Wenn ein Politiker an die Macht kommt, fragt man sich: Wie wird er seine Rolle anlegen? Im Falle des Königs von England lautet die Antwort: So wie es die Tradition vorschreibt – Platz für Kreativität bleibt wenig.
Was ihn antreibt
Das dürfte auch ein Grund sein, warum der "ewige Thronfolger" gar nicht so darauf brannte, endlich König zu werden. So munkelt man jedenfalls hinter den Kulissen. Als Prince of Wales konnte er seine Konzentration auf die Dinge lenken, die ihn wirklich um- und antreiben: seine Stiftung für Jugendliche ("The Prince's Trust"), ökologische Landwirtschaft und vor allem: der Klimawandel.
"Menschliche Gesundheit, Planetengesundheit und wirtschaftliche Gesundheit sind auf fundamentale Weise miteinander verbunden. Wir haben jetzt nur noch ein gefährlich knappes Zeitfenster, in dem eine Regeneration der Natur beschleunigt werden muss."
Ohne Einfluss ist das Staatsoberhaupt der Briten dennoch nicht. Mit seinen Kommentaren zu Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, zu Biolebensmitteln und zu gesellschaftspolitischen Themen eckte er mehr als einmal an.
Gegen Asylzentrum in Afrika
Die Abschiebung von Asylsuchenden nach Ruanda soll er als „entsetzlich“ bezeichnet haben – obwohl der Prince of Wales auch als Thronfolger zu politischer Neutralität verpflichtet war.
"Bei Bedarf warnen"
Gut möglich also, dass man von König Charles III. öfter Kommentare zu aktuellen Themen vernehmen wird als von seiner Mutter: Als Monarch darf er Minister und Premierminister „bei Bedarf beraten und warnen“, wie es auf der offiziellen Webseite der Königsfamilie heißt. Ob er davon allerdings auch Gebrauch macht bleibt abzuwarten.