Keine Stichwahl erwünscht: Doskozil pocht auf Wahlergebnis
Hans Peter Doskozil scheint am Ziel angelangt. Mit 33,7 Prozent der Stimmen setzt er sich im Rennen um den SPÖ-Parteivorsitz gegen Pamela Rendi-Wagner und Andreas Babler durch. Trotz des äußerst knappen Vorsprungs, will sich Doskozil nicht auf eine Stichwahl einlassen. Bei seinen Mitbewerbern bedankte sich Doskozil und meinte in Richtung Rendi-Wagner: "Es ist sicher keine leichte Situation für sie als gewählte Vorsitzende gewesen."
Hoffnung auf Rückendeckung
In einer ersten Reaktion bedankt sich Doskozil bei seinen Unterstützern und betont, dass das Ergebnis, ungeachtet des Abstands zu seinen Konkurrenten, für ihn bindend sei. Auch seine Mitbewerber sollen den Entscheid der Mitglieder akzeptieren. "Es gibt eine Entscheidung seitens der Basis und ich hoffe, dass alle Beteiligten die Entscheidung respektieren", so Doskozil. Rückendeckung erhofft er sich von den Parteigremien, die morgen die Weichen für den Parteitag am 3. Juni stellen werden. Einer zweiten Runde der Mitgliederbefragung, wie von Babler gefordert, erteilt Doskozil eine Absage. Ob Babler bei einem Parteitag gegen ihn antreten könne, müssten ebenfalls die Gremien bzw. der Parteitag entscheiden. Doskozil erwarte sich aber, dass sich diese ebenfalls an das Mitglieder-Votum halten.
Wahlen gewinnen
Doskozil will die Partei jetzt, inhaltlich und personell, auf Schiene bringen, um bei der nächsten Nationalratswahl ein gutes Ergebnis einzufahren. "Morgen, oder eigentlich schon heute, beginnt der Weg der Einigung für die Sozialdemokratie. Wir werden in Zukunft nur dann Wahlen gewinnen können, wenn es jetzt gelingt, den größtmöglichen Bogen über die Positionierungen der Sozialdemokratie zu spannen", gibt er die Richtung vor. Bis zum Beginn des Intensiv-Wahlkampfs wird er sein Amt als burgenländischer Landeshauptmann weiterführen und dann die Partei übergeben.
Lager vereinen
All jene, die sich für seine Konkurrenten engagiert hätten, müssten jetzt ins Boot geholt werden. "Wir haben in der Vergangenheit nicht immer das beste Bild abgegeben. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Bild zu korrigieren", appelliert Doskozil. Herausfordernd wird auch sein, wie sich Doskozil mit der Wiener Landespartei arrangiert. Die Wiener Genossen um Bürgermeister Michael Ludwig hatten sich ja bekanntlich hinter Pamela Rendi-Wagner gestellt. Sicher ist, dass ein Wahlerfolg, ohne die Unterstützung dieser mächtigen Landesorganisation wohl nur äußerst schwierig realisierbar wäre. Auf den heutigen Wahlsieger kommen also arbeitsintensive Wochen zu.