"Frieren für die Freiheit": Talkshow-Sager regt auf
Der Überfall auf die Ukraine durch Wladimir Putin: Auch in der ARD Talkshow "Maischberger" war er das beherrschende Thema. Diskutiert wurde vor allem die Frage nach der Rolle des Westens in diesem Krieg: Wie Russlands Präsidenten Wladimir Putin zur Vernunft bringen und zum Frieden beitragen?
Erstunken und erlogen
Ein Militärexperte erklärte dazu, Putin sei von seinem eigenen Geheimdienst über den massiven Widerstand der Ukrainer gegen Russlands hinters Licht geführt worden. „Das ist wohl alles erstunken und erlogen gewesen, weil man sich nicht getraut hat, ein realistisches Bild zu porträtieren“, sagte der Wissenschaftler.
Der frühere ARD-Korrespondent in Moskau Thomas Roth meinte, Putin gehöre am Ende vor den Internationalen Strafgerichtshof, denn:
Dieser Mann ist ein Kriegsverbrecher.
Kriegseintritt? Lieber nicht
Auch die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone - die von der NATO kontrolliert und durchgesetzt werden würde - war Talkshow-Thema. Altbundespräsident Joachim Gauck sprach sich erneut dagegen aus: Waffenlieferungen seien nicht so gefährlich wie eine Flugverbotszone. „Einem Überfallenen mit Waffen beizustehen, ist etwas anderes, als dass wir aktiv Flugzeuge abschießen.“
Was genau würde eine Flugverbotszone über der #Ukraine bedeuten? „Einen Krieg gegen #Russland zu führen“, erklärt Militärexperte @CarloMasala1.#Maischberger @DasErste pic.twitter.com/aGzeLhdz8b
— Maischberger (@maischberger) March 9, 2022
Einigkeit herrschte bei den Importen von Gas und Öl aus Russland: eigentlich ein No-Go und auf Dauer nicht aufrecht zu halten. Das könnte möglicherweise weiter zu steigenden Preisen beim Heizen oder Tanken führen. Gauck (82) appellierte an das Pflichtgefühl und forderte Opfer von den Deutschen:
Wir können auch einmal frieren für die Freiheit und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.
Diese Aussage fand in den sozialen Medien wenig Zustimmung und wird überwiegend heftig kritisiert.
Es geht nicht um Lebensglück und Lebensfreude, es geht um Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf, sprich die Existenzgrundlage der Bevölkerung. #Gauck ist Pfarrer und er sollte die Kirche im Dorf lassen.
— Jan_Frankfurt (@frankfurt_jan) March 10, 2022