Ärztekammer-Chef nennt Kickl "Quacksalber"
Der steirische Ärztekammer-Präsident Herwig Lindner bezeichnete den Kickl-Plan in einer Aussendung als ein ein „wüstes Sammelsurium aus Fake News und Halbwahrheiten“. Der Infektiologe wurde sogar noch deutlicher: „Die Quacksalberei-Vorschläge von FPÖ-Obmann Kickl können Menschenleben gefährden.“ Kickl, der sich zwar auf ungenannte Fachleute beruft, würde damit den „ unermüdlichen Kampf gegen COVID-19 der gesamten Ärzteschaft in Spitälern und Ordinationen pauschal hintertreiben und die Bevölkerung zutiefst verunsichern.“ Schon vor einer Woche hatte ein Wiener Arzt mit der Aussage „Vertrauen in Kickl kostet Leben“ für Aufregung gesorgt
Der so genannte Plan B stehe also generell für „bescheuert“, für einen Teil der von Corona betroffenen Menschen sei er aber auch bedrohlich – Herwig Lindner, Präsident der steirischen Ärztekammer.
Antikörpertests und Entwurmungsmittel
Kürzlich stellte der FPÖ-Bundesparteiobmann in einer Pressekonferenz seinen Plan B vor und bezeichnete die Corona-Maßnahmen als „Amoklauf der Bundesregierung“. Der Plan setzt auf eine groß angelegte Antikörperstudie und auf das Medikament Ivermectin, dass normalerweise als Enwurmungsmittel zum Einsatz kommt.
Aussagen „inakzeptabel“
Die steirischen Freiheitlichen sprangen ihrem Bundesparteiobmann sofor zur Seite und kritisierten ihrerseits die Aussagen des Ärztekammerpräsidenten: „Die Ausdrucksweise von Dr. Lindner ist eines Ärztekammerpräsidenten nicht würdig. Die Aufgabe des Ärztekammerpräsidenten ist es, eine engagierte Interessensvertretung sicherzustellen und nicht jene, parteipolitisch motivierte Angriffe – noch dazu in einer mehr als fragwürdigen Diktion – zu starten. Wenn Dr. Lindner schon den schwarz-rot-grünen Parteisekretär oder Regierungssprecher spielen möchte, dann sollte er darüber nachdenken, ob dies mit dem Amt des Ärztekammerpräsidenten vereinbar ist“, erklärte Landesparteisekretär Stefan Hermann.