Medizinische Vorsorge - Gesund in den Frühling
Starten Sie los in den Frühling! Mit Sport lassen sich der Weihnachtsspeck und die Frühjahrsmüdigkeit besonders gut und effektiv abschütteln. Natürlich wäre es viel gesünder und vernünftiger, wenn man auch im Winter etwas öfter den inneren Schweinehund besiegen hätte können. Na ja, vielleicht gelingt es ja im kommenden Winter. Jetzt heißt es erst mal raus an die frische Luft. Damit man auch selbst ausreichend Luft zum Atmen bekommt und nicht alle paar Meter danach ringen muss, wäre es durchaus ratsam, das Ganze etwas nachhaltiger anzugehen. Das bedeutet, langsamer und besser vorbereitet zu sein und dafür die sportlichen Ambitionen ausdauernd und regelmäßig durchzuführen.
Gecheckt!
Im Idealfall war man zuvor auch noch beim Arzt seines Vertrauens zum Durchchecken. Das Auto oder Fahrrad bringt man ja auch im Frühling zum Service, damit man ohne Bedenken losfahren kann. Besser jetzt als nie, könnte ein gutes Motto sein und wer sich selbst liebt, der macht sowieso regelmäßige Gesundheitskontrollen und geht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. In Österreich sind wir ja in der glücklichen Lage, dass wir dafür nicht einmal zahlen müssen. Dennoch nehmen sie nicht alle Menschen im Land an.
Essen fürs Immunsystem.
Die Winterküche wärmt uns in den kalten Tagen wunderbar und wer regional und saisonal kocht und isst, holt sich so Vitamine und Nährstoffe für die dunkle Zeit. Jetzt aber, wenn langsam überall und täglich mehr die zarten jungen Triebe aus der Erde kommen, Schneeglöckchen und Gänseblümchen vom nahen Frühling zeugen, sollten auch wir wieder vermehrt frische Kräuter, Obst und Gemüse in unseren Speiseplan aufnehmen. Scharf heißt auf Althochdeutsch „cresso“ und der Name ist bei der Brunnenkresse Programm. Ihre typische Schärfe geben ihr die Senfölglycoside, die zugleich auch eine heilende sowie entgiftende Wirkung haben und die Kresse als Würz- und Salatpflanze um diese Jahreszeit in den Fokus rücken. Wer jetzt beim Spazierengehen aufmerksam schaut, wird sie an den Rändern von kleinen fließenden Bächlein vorfinden und kann sie leicht pflücken. Natürlich gibt es die Brunnenkresse in Bioläden oder auf Wochenmärkten zu kaufen. Auch Vogerlsalat ist ein ganz hervorragender Vitalstofflieferant, der sich schnell zubereiten lässt und mit anderen Beilagen gut zu kombinieren ist. Dass bei sportlicher Aktivität ausreichend getrunken werden soll, ist ja nichts Neues mehr und dass Vollkornprodukte besser für unsere Verdauung sind, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Gezielte Bewegung in der Natur steigert neben der körperlichen Fitness auch das psychische Wohlbefinden – fast so wie Schokolade, nur besser!
Die Kunst der Motivation.
Auch unser Stoffwechsel muss sich erst umstellen und sich langsam den wärmeren Temperaturen sowie der intensiver werdenden Sonneneinstrahlung anpassen. Ratsam ist es natürlich, zunächst kleinere Ziele anzupeilen, damit die Motivation nicht so leicht verloren geht. Mit Sportarten, die man gleich vor der Haustür beginnen kann und die kaum eine Vorbereitung erforderlich machen, ist schon mal ein guter Anfang gemacht. Und wer sich für sportliche Aktivitäten mit Freunden verabredet, tut sich viel schwerer bei einem Rückzieher. Vereinbarungen, selbst wenn man sie mit großem Vorsatz und ehrlichen Absichten mit sich selbst ausgemacht hat, werden leider doch immer wieder mal gebrochen. Daher hilft bei schwacher Eigenmotivation ein aktiver „partner in crime“.
Sport macht schlauer.
Bin ich jemand, dem sanfter Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren liegt und der so versucht, die noch bleierne Frühjahrsmüdigkeit abzuschütteln? Dafür würde sprechen, dass die Fettverbrennung angeregt wird, die Muskeln gestärkt werden und so dem Körper mehr Spannkraft verliehen wird. Das lässt einen gleich frischer sowie jünger aussehen und hebt das Gemüt. Nach so einer Trainingseinheit fühlt man sich ausgeglichen, Stress wird abgebaut und ein positives Grundgefühl versetzt uns in Hochstimmung. Ausdauersport fördert darüber hinaus auch unsere Gehirnaktivität. Schon eine sanfte sportliche Aktivität wie Spazierengehen steigert die Durchblutung des Gehirns und fördert dadurch die Bildung von Proteinen, die an der Produktion von neuen Nervenzellen und damit an der Gedächtnisleistung mitwirken.
Stressabbau.
Ein weiterer Vorteil von Sport ist die Abnahme von Cortisol und Adrenalin, den sogenannten Stresshormonen. Folglich nimmt auch ihre schädliche Wirkung auf unseren Körper ab. Zudem entspannt sich das vegetative Nervensystem. Die Folge davon sind ein besserer Schlaf, eine höhere und effektivere Konzentration sowie ein souveränerer Umgang mit Stress.
Danke Herz.
Das Kreislaufsystem besteht aus dem Herz, den Blutgefäßen und dem Blut. Es ist das Transportsystem des Körpers, das jede einzelne Körperzelle versorgt. Der Blutkreislauf transportiert Atemgas, Nährstoffe, aber auch Hormone oder Antikörper des Immunsystems. Das Herz ist die Pumpe, die Blutgefäße sind das Röhrensystem, in dem das Blut fließt – zirka vier bis fünf Liter, die einmal pro Minute umgewälzt werden. Dazu braucht das Herz 60 bis 80 Schläge. Bei körperlicher Aktivität erhöht das Herz seine Frequenz bis zu 200 Schlägen pro Minute und die pro Herzschlag transportierte Blutmenge. Auf diese Weise kann das Blut bis zu fünfmal pro Minute umgewälzt werden. Das Blut fließt rascher und liefert an die Muskelzellen mehr Sauerstoff. Bei länger andauernder Bewegung, wie etwa Ausdauersport, wird die Durchblutung angeregt und der Herzmuskel bekommt mehr Sauerstoff. Denn mit zunehmender Ausdauer sinkt der Sauerstoffbedarf der Körperzellen und der Lunge. Die Herzschlagfrequenz wird abgesenkt und gleichzeitig das Schlagvolumen erhöht – also die Blutmenge, die mit jedem Herzschlag in den Körper gepumpt wird. Optimale Bedingungen, um Bluthochdruck-Erkrankungen vorzubeugen oder Bluthochdruck zu senken. Nebenbei verringert man seine Blutfettwerte, zum Beispiel für Cholesterin, und senkt das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.
Aktiv durch den Tag.
Bewegung ist für uns alle notwendig, um gesund und fit zu bleiben. Wir sitzen oder stehen viel zu oft, besser wäre, sich auch im Berufsalltag immer wieder zwischendurch zu bewegen. Dadurch wird unsere Stütz- und Bewegungsmuskulatur gekräftigt und beugt so Verspannungen vor. Auch unsere Bandscheiben sind hocherfreut über den Wechsel von An- und Entspannung. Zusätzlich regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an, der gleichzeitig die Knochendichte fördert und somit der gefürchteten Osteoporose vorbeugt. Die positiven Veränderungen für unseren Körper gehen aber noch viel weiter. Sportliche Aktivitäten helfen, unser Immunsystem und die Abwehrkräfte zu stärken. Das funktioniert dadurch, dass sich die Anzahl und die Aktivität körpereigener Abwehrzellen bei Bewegung erhöhen. Diese sind wichtig für die Bekämpfung von Viren und Tumorzellen. Die stärkeren Abwehrkräfte verringern auch die Wahrscheinlichkeit, an immer wiederkehrenden Erkältungen zu erkranken, weil unser Immunsystem gestärkt ist. Bewegung ist wichtig – für Körper, Geist und Seele. Bewegung liegt in unserer DNA und hält uns fit.
Eine Frage der Gene.
Entscheidend für unser Überleben war von jeher, rasch auf die Umwelt reagieren zu können: zum Beispiel bei Gefahr blitzschnell davonzulaufen oder sich zu verteidigen. Die Beschaffung von Nahrung war nur durch körperliche Aktivität möglich. Das war auch für die meisten Erwerbstätigkeiten bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts so. Erst in den letzten Jahrzehnten änderten sich – vor allem in Industrieländern – die Lebensbedingungen stark. Es gibt einerseits ein großes Nahrungsangebot, andererseits kann das Leben ohne größere körperliche Anstrengung bewältigt werden. Aber unser Erbgut ist noch immer auf körperliche Aktivität ausgelegt. Erst wenn durch Bewegung regelmäßig eine bestimmte Menge an Energie umgesetzt wird, funktionieren Gene und Organismus richtig. Körperliche Aktivität ist normal, keine Bewegung ist ungesund. Unsere Körpersysteme funktionieren richtig, wenn sie ausreichend beansprucht werden. Werden sie zu wenig beansprucht, wird unser Körper hingegen anfälliger für Funktionsstörungen.
Besser zu viel.
Die „Bewegungsdosis“ ist entscheidend. Ist die Dauer der Belastung hoch und lange genug, werden Wachstumsvorgänge ausgelöst. Zum Beispiel können so Muskeln zum Wachsen angeregt werden. Andererseits sind auch Abbauprozesse möglich, wenn der Organismus nicht ausreichend beansprucht wird. Wird ein gebrochenes Bein einige Wochen eingegipst und kann nicht bewegt werden, werden die betroffenen Muskeln immer dünner und schwächer. Nach der Heilung gewinnt die Muskulatur des schwachen Beins durch normale Belastung wieder an Stärke und durch gezieltes Training kann die Schwäche sogar rascher ausgeglichen werden.