Japandi: Fusion zweier Stile
Japandi setzt sich aus den zwei Begriffen "Japan" und "Skandi" zusammen. Es handelt sich also um einen Einrichtungsstil, der den populären Look aus Skandinavien mit dem ästhetischen Design aus Japan verbindet. So weit diese zwei Länder auf der Landkarte voneinander entfernt sein mögen, so haben sie doch eine Vielzahl an Gemeinsamkeiten. Genau diese sind die grundlegende Essenz für die harmonische Wirkung der beiden Strömungen. Denn sobald diese zwei Welten miteinander verschmelzen, entstehen ruhige und funktionelle Räumlichkeiten, die gleichzeitig Geborgenheit und Wärme versprühen.
Hyggeliges Upgrade
Seit einigen Jahren erlebt der Skandi-Stil einen Aufschwung und erobert regelrecht die große, weite Interieur-Welt. Die Frage, weshalb genau dieser Look so boomt, lässt sich einfach beantworten: In einem von Stress und Hektik geprägten Alltag steigt die Sehnsucht nach Ordnung und Ruhe. Welche Einrichtung könnte dieses Bedürfnis demnach besser erfüllen als die schlichten Formen und hellen Farben des nordischen Designs? Mit einer Prise japanischer Ästhetik entwickelt sich der beliebte Trend im Jahr 2020 weiter und der sogenannte Japandi-Stil ist geboren.
Die Lehre vom Wohnen
Um den fernöstlichen Einfluss richtig zu integrieren, ist es wichtig, dessen Philosophie dahinter zu verstehen. Feng-Shui, Zen-Buddhismus, Yin und Yang gelten als die bekannteren Beispiele, die oftmals mit der japanischen Einrichtungskunst in Verbindung gebracht werden. Neben dem Wohnen in Harmonie und dem achtsamen Umgang mit der Umgebung ist in erster Linie das Konzept "Wabi-Sabi" von größter Bedeutung. Was sich anhört wie die scharfe grüne Paste aus Japan, die so einigen bereits Tränen in den Augen beschert hat, versteht sich hier als die bewusste Ablehnung des Strebens nach neuen Besitztümern. Ziel ist es, den Fokus auf das Unvollständige und Unperfekte zu richten und das leicht zu Übersehende besser wahrzunehmen.
Understatement
Ob im Norden oder im Osten, beide Kulturen schätzen die einfachen und kleine Dinge des Lebens. Bei der Einrichtung sind also Zurückhaltung und Sorgfalt gefragt. Daher gelten für beide Stile die bekannten Sprichwörter wie "Qualität statt Quantität" oder "Weniger ist mehr". Geradlinige und funktionale Möbelstücke im puristischen Design sind im Japandi-Heim nicht wegzudenken. Trotzdem sollte das Mobiliar mit Bedacht ausgewählt und im Raum platziert sein. Einzelne Statement-Pieces wie filigrane Sessel oder Holzschränke mit ungewöhnlichen Maserungen neben leeren Ecken ergeben den perfekten Mix, um dem Japandi-Stil gerecht zu werden. Nicht jede Fläche sollte verstellt sein, denn erst dann kommen extravagante Accessoires so richtig zur Geltung.
Eine Prise Natur
Damit die eigenen vier Wände nicht zu klinisch wirken, empfiehlt es sich, organische Formen sowie natürliche Textilien wie Baumwolle, Jute, Leinen und Wolle zu verwenden. Des Weiteren sollte beim Kauf stets auf die Qualität der Produkte geachtet werden. Die Farbpalette des Japandi zeichnet sich durch dezente und trotzdem kräftige Töne aus – hier treffen die hellen Farben des Skandi- Looks auf die dunklen Nuancen Japans. Farbtupfer setzt man mit Blau, Grün oder Aubergine. Beide Stile betonen die Liebe zur Handwerkskunst, weshalb fernöstlich angehauchtes Geschirr, handgemachte Accessoires und Vasen ein absolutes Muss sind. Gleichzeitig dürfen natürlich ein paar Pflanzen hie und da nicht fehlen.
Gegensätze ziehen sich an
Der neue Wohntrend erzeugt eine Spannung zwischen der geradlinigen Eleganz der japanischen Einrichtung und dem rustikalen Skandi-Stil. Es ist ein Zusammenspiel aus hellem Holz und dunkler Deko. So wirkt der nordische Einrichtungstrend aufgrund des fernöstlichen Einflusses wärmer und eleganter. Der hyggelige Japandi-Stil ist sowohl in seiner Optik als auch in seiner Funktion von einem langlebigen und schlichten Design geprägt.