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Lesegewohnheiten der Österreicher
Stress lass nach: Das Lesen von Büchern soll Ängste und alltäglichen Stress reduzieren.
Stress lass nach: Das Lesen von Büchern soll Ängste und alltäglichen Stress reduzieren.
iStockphoto.com/Halfpoint

Zwischen Blättern & Scrollen: So liest Österreich

01.10.2020 um 12:45, Cornelia Scheucher
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Rund ums Lesen. Löst das Smartphone das Buch ab? Wie steht es um die Lesefreude? Und lesen wir noch? Wir haben die Lesegewohnheiten der Österreicher genauer unter die Lupe genommen.

3,7 Bücher lesen die Österreicher durchschnittlich pro Jahr. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Spectre im Jahr 2018. Der Mobile Communications Report 2018 weist hingegen darauf hin, dass jeder Österreicher rund dreieinhalb Stunden am Tag im Internet surft, chattet und streamt. Laut demselben Report von 2019 können 45 % der Österreicher aber nicht länger als einen halben Tag ohne ihr Smartphone sein. Schätzen wir das Buch eigentlich noch?

Lesemuffel

Ganz so schlimm, wie es klingt, steht es um die Österreicher nicht, doch trotzdem tendieren wir in Richtung Lesemuffel. Unsere Lesefreude nimmt schon seit Jahren ab. Die größten Buchverweigerer finden sich bei den Jugendlichen und zwischen 55 und 65 Jahren. Immer öfter wird zur Entspannung nach dem Smartphone oder dem Laptop gegriffen. Statt einem Buch wird Netflix geöffnet. Doch gerade das geht am Sinn vorbei, wie eine Studie der University of Sussex zeigt: Der effektivste Weg zu entspannen, ist und bleibt das gute alte Buch. Nach sechs Minuten lesen waren die Teilnehmer entspannter als nach sechs Minuten Fernsehen, Tee trinken oder spazieren gehen.

Die Folgen

Längere Zeiten vor dem Bildschirm könnten auch Folgen für unser Leseverhalten haben. Das meint die amerikanische Leseforscherin Maryanne Wolf. Wer regelmäßig über mehrere Stunden vor dem Computer oder Handy sitzt, dem fällt es häufig schwerer, sich beim Lesen zu konzentrieren. Das liegt unter anderem daran, dass die meisten Texte online schnell überflogen werden – es werden nur die nötigsten Passagen wirklich gelesen. Durch diese neue Art zu lesen ist es möglich, dass sich unser Gehirn daran gewöhnt, flach und ungeduldig zu denken. Die Folge: intensives Lesen könnte zu innerlichem Stress führen.

Superheld Buch

„Ein Leser lebt tausend Leben, bevor er stirbt. Der Mensch, der nicht liest, lebt nur eins.“ Dieses Zitat stammt vom Erfolgsautor George R. R. Martin. Es zielt darauf ab, dass Lesen die Fantasie anregt. Generell genießt das Buch schon lange den Ruf, die Empathie zu steigern. Das soll da­ran liegen, dass man sich in verschiedene Figuren und deren Situationen hineinversetzt – die Welt wird aus einer anderen Perspektive betrachtet. Außerdem fördert Lesen abstraktes Denken, verbessert die Konzentrationsfähigkeit, erweitert den Wortschatz und soll Alzheimer vorbeugen. Na dann, Buch auf und Smartphone aus.

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