Duschen oder Baden? So spart man Wasser
Tropische Temperaturen, Dürre, versiegende Lacken und Seen, dazu ein in manchen Regionen rapide sinkender Grundwasserspiegel: Bis vor wenigen Jahren kamen diese Hiobsbotschaften vor allem aus Europas Süden. Mittlerweile fehlt auch bei uns in den Sommermonaten das kühle Nass.
Der Wasserverbrauch im eigenen Haushalt kümmert aber noch vergleichsweise wenig Bürger. Wie wir die wertvolle Ressource, und damit auch Energie und Geld sparen, hat jetzt eine Studie von Marketagent im Auftrag von Ikea untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass in Sachen Wasser noch sehr viel Luft nach oben ist. Vermutlich wird noch sehr viel davon die Donau hinunterinnen, bis die Österreicher ihr Sparpotential ausgenutzt haben.
Wasserverbrauch wird unterschätzt
Mehr als drei Viertel (76 Prozent) wissen über ihren eigenen Verbrauch nicht Bescheid. Auch die im Rahmen der Untersuchung abgegeben Schätzwerte liegen mit durchschnittlich 61 Litern weit unter dem tatsächlichen 130 Litern pro Tag, die zum Duschen und Baden, für die Toilettenspülung, in der Küche und für den Garten verbraucht werden. Auch woher das Wasser kommt, bleibt für viele ein Rätsel. Knapp ein Drittel hat darauf keine Antwort. „Es geht uns sicher nicht darum, Unwissen anzuprangern – ganz im Gegenteil. Wir wollen durch die Veröffentlichung der Studienergebnisse wichtige Anstöße dazu geben, dass wir uns als Gesellschaft hin zu einem bewussteren Umgang mit unserem Wasserverbrauch entwickeln“, so Florian Thalheimer, Country Sustainability Manager bei Ikea Österreich.
Tropfender Hahn: 28 Badewannen im Jahr
Ein tropfender Wasserhahn ist schon in gut einem Drittel der Haushalte vorgekommen. Einen durchlaufenden WC-Spülkasten ohne Wasser-Stopp kennen 36 Prozent. Dennoch geben sich die Österreicherinnen und Österreicher in Sachen Wassersparen auf der Schulnotenskala ein „Gut“. „Ein tropfender Wasserhahn oder ein defekter WC-Spülkasten sind kurzfristig kein Beinbruch. Aber ich rate allen, dass solche Probleme schnellstmöglich behoben werden. Ein einziger tropfender Wasserhahn verschwendet bei acht Milliliter Wasserverlust pro Minute – das sind etwa 16 Tropfen – aufs Jahr gerechnet 4.200 Liter oder 28 volle Badewannen“, rechnet Thalheimer vor.
Duschen ist nicht unbedingt besser
Apropos Wanne: Viele glauben, dass sie Wasser sparen, weil sie duschen. Doch damit sitzen die Österreicher einem Irrglauben auf. Wer zehn Minuten duscht, verbraucht annähernd so viel, wie einer, der ein volles Wannenbad mit rund 150 Liter Wasser genießt.
Wasser sparen hilft in erster Linie der Umwelt
Das Einsparungspotenzial von 40 Prozent bei wassersparenden Armaturen mit Strahlreglern wird aktuell nur von rund einem Viertel der Befragten realistisch eingeschätzt: 57,9 Prozent glauben, dass das Potenzial deutlich geringer ausfällt und nur 16,2 Prozent denken, dass die Technik mehr Wasser sparen kann. Die jährliche Kostenersparnis, die durch eine Investition in wassersparende Armaturen machbar ist, wird hingegen von 88 Prozent weit überschätzt. „Wer Wasser spart, tut das vor allem für die Umwelt und erst in zweiter Linie für die Geldbörse“, so Thalheimer.
Wasserhahn: Höchstes Einsparungspotenzial
Bis dato nutzt lediglich ein Viertel benutzt wassersparende Armaturen, knapp ein Drittel hat ihre Wasserhähne optimal eingestellt, annähernd gleich viele haben wassersparende Duschköpfe in Verwendung. „Wir sehen, dass es durchaus Bemühungen gibt, um Wasser im Alltag zu sparen. Neben Spartipps gibt es auch kostengünstige Produkte, die effizient den Wasserverbrauch reduzieren“, so Thalheimer. So spare man mit einer Zerstäuberdüse aus dem eigenen Sortiment, die ganz einfach auf Wasserhähnen angebracht werden kann, bis zu 95 Prozent.
Sparmeister beim Wäsche waschen
Achtsamer sind Herr und Frau Österreicher beim Wäsche waschen. Knapp 80 Prozent betonen, ihre Maschine bestmöglich zu beladen, 75,9 Prozent vermeiden laufende Wasserhähne und ein Drittel nutzt Regenwasser zum Pflanzengießen.