Koi-Teich: Das Hobby der Stars
Gerüchten zufolge zahlte ein Sammler und Liebhaber 1,5 Millionen Euro für den teuersten „Nishikigoi“ der Geschichte. Eine Summe, die deutlich zeigt: KoiKarpfen sind keine gewöhnlichen Teichbewohner. In Japan werden die Tiere aufgrund ihrer Schönheit und Symbolkraft nahezu fanatisch verehrt. Und auch hierzulande nehmen der Trend und die Begeisterung für die bunten Wasserbewohner stark zu. Woher wir das alles wissen? Wir haben dem ehemaligen österreichischen Vize Olympiasieger Reinfried Herbst einen Besuch in seiner „Koi Alm“ abgestattet. Was einst in Kindertagen mit einem selbst gebauten Teich am Bauernhof der Eltern begann, ist heute weit mehr als ein Hobby. 2021 eröffnete der ehemalige SlalomStar sein Geschäft in Salzburg und widmet sich dort der Aufzucht und dem Verkauf der Fische sowie dem Bau von Teichen und der Planung von japanischen Gartenanlagen. „Früher war ein Teich eher etwas für Pensionisten und vor allem für die betuchte Gesellschaft. Das hat sich komplett geändert“, so der Experte.
Stammkunde Marcel Hirscher
Wie einst beim Skifahren hat sich Reinfried Herbst in der KoiSzene über die österreichischen Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Vor seinem Geschäft parken nicht selten auch Autos mit deutschem oder Schweizer Kennzeichen. Und auch Promis wie Marcel Hirscher gehen hier ein und aus. „Viele Menschen suchen den Rückzug und investieren ihr Geld mittlerweile lieber in einen Teich, an dem sie abends sitzen können, an statt in teure Luxusartikel wie Autos.“ Der KoiLiebhaber fügt aber auch direkt an: „Koi ist nicht gleich teuer. Das ist mir wichtig zu betonen. Man bekommt auch schon um 25 Euro kleine Fische, die man dann großziehen kann.“
Symbolkraft
Nach oben hin sind aber bei internationalen Auktionen keine Grenzen gesetzt. Wie heißt es in Japan und China so schön: Je teurer ein Koi, desto mehr Glück bringt er. Für KoiPapa Reinfried Herbst sind die Tiere aber weit mehr als Statussymbole. „Die Fische sind wunder schön und ein Blickfang im Garten. Das Beste aber ist: Sie sind zutraulich und suchen im Gegensatz zu anderen Fischen die Nähe zum Menschen“, erklärt der 43Jährige, dem seine prächtigen Karpfen im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand fressen.Wer vorhat, die Koi Alm und ihre Bewohner in Salzburg zu besuchen, der sei vorgewarnt: Das Koi-Fieber ist hochgradig ansteckend. So mancher seiner heutigen Stammkunden belächelte anfangs die Leidenschaft – und legte dann selbst einen Teich an. Wer möchte schließlich nicht persönliche Entertainer und Therapeuten im Garten haben ...
Tipps für den perfekten Koi-Teich
Technik. Um sich möglichst lange an einem Koi-Teich und seinen Bewohnern erfreuen zu können, braucht es eine Teich- sowie Sauerstoff- pumpe, eine UV-Lampe und Filteranlage.
Wasser reinigen. In puncto Sauberkeit kommt es weniger auf die Wassermenge als auf die Qualität und Leistung der Filteranlage an. Umso besser das Wasser gereinigt wird, umso gesünder sind die Fische.
Familie. Koi sind sehr soziale Wesen und sollten nie allein gehalten werden. Am besten wählt man Fische von nur einem Züchter, um die Krankheitsübertragung aus fremden Beständen möglichst gering zu halten.
Bleiben gern unter sich. Koi können grundsätzlich mit anderen Fischarten gehalten werden, Profis raten aber aufgrund unterschiedlicher Verhaltensgewohnheiten davon ab. Generell gilt: Je größer die Fische, desto kleiner der Bestand.
Koi-Menü. Futter ist nicht gleich Futter – bei der Nahrungswahl gilt es, darauf zu achten, dass die Fische viel verwerten, wenig aus- scheiden und somit das Wasser möglichst gering verunreinigen.
Know-how. Wer sich einen Koi-Teich im Garten wünscht, sollte sich vorab umfassend über Bau, Technik und Anforderungen informieren – z. B. bei der Koi Alm in Salzburg.