Heizen: Wie man Energie und Kosten sparen kann
Ein Blick auf die Energiekosten lässt viele stöhnen – nicht nur jene, die mit Gas aus Russland die eigenen vier Wänden auf Wohlfühltemperatur bringen und jetzt besonders bange in die Zukunft blicken.
Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist neben der Kosten- auch eine Umweltfrage. Wie man sparsam mit Ressourcen umgeht und gleichzeitig die eigene Brieftasche schont? Die Experten von klimaaktiv haben Tipps parat, um im Handumdrehen die eigenen Energie- und Kostenschraube runterdrehen zu können.
Top-Tipps: Einfach und sicher sparen
1. Heizkörper befreien
Sie sehen Ihren Heizkörper nicht? Ein schwerer Fehler: Wenn Couch, Möbel oder Vorhänge den Wärmespender verstellen, kommt es dort zu einem Hitzestau. Die Folge: Die warme Luft kann nicht frei im Raum zirkulieren. Energie verpufft an Ort und Stelle. Und an der gegenüberliegenden Wand kommt wenig von der Wärme an. Die Folge: Sie drehen das Thermostat noch höher – leider wenig wirkungsvoll und ein Energie- und Euro-Räuber!
2. Lüften – aber mit Köpfchen
Auch wenn die Temperaturen wenig einladend sind: Lüften Sie auch im Winter und in der Übergangszeit. Dabei nicht vergessen: Ganz aufmachen! Gekippte Fenster lassen die Wände kalt werden. Tipp: Heizung ausschalten! Fenster wie Türen für fünf Minuten öffnen. Erst nach dem Durchzug wieder aufdrehen.
3. An dichte Fenster und Türen denken
Optimal abgedichtete Räume reduzieren Wärmeverluste. Besonders bei Fenster und Türen können Sie hier selbst Hand anlegen. Passende Dichtbänder gibt es zu günstigen Preisen in jedem Baumarkt. Einmal montiert, sind diese kleinen Kosten schnell über den sinkenden Heizbedarf wieder hereingespielt.
4. Temperatur senken – auch in der Nacht
Eine allseits bekannte Weisheit, die das Konto entspannt – und gegen ungesunde Überhitzung hilft: Jedes Grad weniger, reduziert die Heizkosten um satte sechs Prozent. Wenn Sie übers Wochenende oder noch länger verreisen, sollten Sie das Thermostat um fünf Grad runterdrehen. Sie sparen enorm! Wer auch zur Schlafenszeit auf fünf Grad verzichtet, schläft zudem gesünder.
5. Räume unterschiedlich heizen
Warmes Wohnzimmer, kühlere Schlafräume: Jeder Raum – und eigentlich auch jeder Heizkörper – sollte sich individuell regeln lassen. Das geht ganz einfach mit Thermostatventilen. (Bitte regelmäßig überprüfen und warten lassen!) Fehlen diese, können Heizkörper auch in Eigenregie aufgerüstet werden. Wer bereits in smarte Heizungs-Technologie investiert hat, kann über die unzähligen Sparprogramme zusätzlich Zeit und Kosten sparen. Wichtig: Die Türen zum Stiegenhaus, Abstellraum und Keller immer schließen!
6. Heizkörper-Geräusche abstellen
Wenn es im Heizkörper rumort, ist einfach zu viel Luft im System. Und damit die optimale Wasserverteilung nicht mehr gewährleistet. Wenn Sie noch kein Gluckern hören, aber der Wärmespender trotz Hochleistung einfach nicht warm werden will, kann dasselbe Problem vorliegen. Die Lösung: Drehen Sie die Heizung ab, öffnen sie nach ungefähr einer Stunde mit einem Schlüssel (Vierkant) das Entlüftungsventil und sammeln Sie das austretende Wasser in einem großen Becher oder einem handlichen kleine Kübel auf. Ist der letzte Rest an Luft entwichen, gleich wieder zudrehen! Auch laute Pumpen verbrauchen meist mehr Energie als notwendig. Tipp: Den Installateur kontaktieren und die Pumpe neu einstellen oder gegebenenfalls tauschen lassen.
7. Wasserdruck überprüfen
Auch der Wasserdruck Ihrer Heizungsanlage sollte regelmäßig am Nanometer (Druckmesser am Heizungssystem) kontrolliert werden. Ist er zu niedrig, einfach Wasser nachfüllen.
8. Armaturen, Leitungen & Co. richtig dämmen
Wer Wärmeverluste verhindert, spart Kosten: Neben den (langen) Leitungen und Armaturen sollten auch Boiler und Pumpen richtig gedämmt sein – besonders in unbeheizten Räumen und bei hohen Temperaturen in der Heizungsanlage. Um den maximalen Spareffekt zu erzielen, muss die Dämmung lückenlos und enganliegend sein. Wer hier genau nachrüstet, kann seine Heizkosten um bis zu acht Prozent absenken. Wichtig: Besonders Besitzer und Mieter von Altbauwohnungen sollten darauf achten, dass Heizkörpernischen und Fensterkästen effizient gedämmt sind.
9. Warmwasser: Was, wann, wie und wo
In der warmen Jahreszeit sollte Wasser mit einer Solaranlage oder einer Brauchwasser-Wärmepumpe erhitzt werden. Also Zentralheizung oder Elektroboiler abgedreht lassen! Wer sein Warmwasser über einen Heizkessel auf Temperatur bringt, ist mit einem Warmwasser-Pufferspeicher besser dran: Die gedämmten Heißwassertanks speichern die Wärme und verlängern die Laufzeit des Kessels. Bei Boilern und Warmwasserspeichern immer auf die Speichertemperatur achten: Ab 60 °C ist das Wasser so heiß, dass Keime abgetötet werden und Kalk nicht zum Problemfall wird. Ein weiterer Tipp: Wer für längere Zeit Haus oder Wohnung zusperrt, sollte auch den Speicher abstellen. Bei Durchlauferhitzern nur die wirklich benötigte Temperatur einstellen. Das hilft, Strom und Wasser zu sparen. Zudem sollte der Warmwasserspeicher an die Größe des Haushalts angepasst sein. Für drei Personen genügt meist ein Speicher mit 120 Liter Fassungsvermögen.
10. In geförderte Heizalternativen investieren
Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich von der alten Gas- oder Ölheizung zu verabschieden. Für den Heizkesseltausch können sie sich auf dieser Website über Förderungen informieren.