Direkt zum Inhalt
Kultivierte Tischmanieren werden weltweit geschätzt, jedoch mitunter stark abweichend definiert
Kultivierte Tischmanieren werden weltweit geschätzt, jedoch mitunter stark abweichend definiert
iStock.com/Carlos Barquero Perez

Vorsicht: Vermeidet diese Fettnäpfchen in fremden Ländern

27.09.2024 um 14:34, Stefan Kohlmaier
min read
Drücke "Play" zum laden und hören
  • Lädt Sprachdatei
  • Buffering...
  • In Kürze bereit zum Abspielen
Beim Erstellen der Sprachdatei ist ein Fehler passiert
0:00 /
Andere Länder, andere Sitten: Wer sich auf Reisen nicht als unbedarfter Tourist outen oder seine Gastgeber brüskieren möchte, sollte diese Fettnäpfchen meiden.

Inhalt

Kulinarische Traditionen und Gepflogenheiten zählen zu tragenden Grundpfeilern der kulturellen Identität eines Landes. Es empfiehlt sich daher auf Reisen, intensiv in den jeweils vorherrschenden Genusskosmos einzutauchen, um einen möglichst authentischen Eindruck von dem besuchten Land und seinen Bewohnern zu gewinnen. Dabei gilt es jedoch, die mitunter stark von den heimischen Konventionen abweichenden Tischmanieren zu berücksichtigen, um nicht als ignoranter, respektloser Tourist wahrgenommen zu werden.

In Georgien darf ein gutes Glas kein gerne in einem Zug geleert werden

Georgien: Wein beim "Supra" exen

Während man in unseren Breiten beispielsweise relativ schnell mit dem Etikett des Alkoholikers versehend wird, wenn man das Weinglas während des Abendessens zu zügig leert, verhält es sich in Georgien genau umgekehrt. Hier wird es nach dem gemeinsamen Anstoßen im Zuge des Festessens "Supra“ sogar in einem Zug ausgetrunken. Darüber hinaus gilt es als unhöflich, nicht restlos aufzuessen oder die obligatorischen ein bis zwei Nachschläge zu verweigern.

Von dem Wenden eines Fisches auf dem Teller ist in China aus Gründen des Aberglaubens unbedingt abzusehen

China: Fisch nicht wenden

Vor allem anlässlich der Neujahrsfeiern kommen in China im Ganzen zubereitete Fische auf den Tisch. Wer diese aus praktischen Gründen im Zuge des Entgrätens wendet, treibt seinen einheimischen Tischnachbarn allerdings die Schweißperlen auf die Stirn. In Reich der Mitte wird diese Geste nämlich mit dem Kentern eines Fischerbootes assoziiert und als unheilverkündendes Vorzeichen interpretiert.

An ägyptischen Esstischen gilt es, stets das Glas des Tischnachbarn im Auge zu behalten

Ägypten: Dem Nachbar nachschenken

In Ägypten wird wiederum eine regelrecht altruistische Trinkkultur gepflegt. Während eines Abendessens sollt man daher darauf verzichten, sein eigenes Glas nachzufüllen, sondern stattdessen dem Sitznachbarn nachzuschenken, sobald dessen Glas weniger als halb voll ist. Ferner zählt Ägypten zu jenen Ländern, in denen ausschließlich mit der rechten Hand gegessen wird. Anstellte von Besteck kommt dabei oftmals Brot zum Einsatz, mit dem das Essen zum Mund geführt wird.

Essen ohne Besteck steht für die meisten Kolumbianer nicht zur Debatte

Kolumbien: Strenge Tischmanieren

Diametral entgegengesetzt verhält es sich etwa in Kolumbien. Hier genießt Hygiene den höchsten Stellenwert, weshalb nahezu jedes Gericht mithilfe von Besteck verspeist wird. Des Weiteren gebietet es die Tischetikette, die Hände stets sichtbar über dem Tisch zu halten und ein Aufstützen mit den Ellbogen unter allen Umständen zu vermeiden. Außerdem dürfen die Speisen gerne auf eine überschwängliche Art und Weise gelobt werden, die hierzulande unter Umständen als übertrieben angesehen würde.

In den USA bringt ein hohes Trinkgeld auch eine Wertschätzung der Leistung des Servicepersonals zum Ausdruck

USA: Trinkgeld ist Pflicht

Auch wenn dieser Tipp sich nicht auf Tischmanieren im engeren Sinn bezieht, kommt dem Trinkgeldverhalten in der US-amerikanischen Gastronomie eine zentrale Bedeutung zu. Da das Trinkgeld einen essenziellen Bestandteil des Gehalts des Servicepersonals ausmacht, gelten 15 Prozent von der Rechnungssumme als Mindestwert. Wenn man von den Leistungen der Kellner oder des Barpersonals besonders angetan war, dürfen es auch 20 bis 25 Prozent sein. Ein Verzicht auf eine Trinkgeldgabe unterstellt wiederum ein Totalversagen der Servicemitarbeiter.

more