Bequemes Bahnfahren: 7 Züge im Check
Nerven sparen, Bahn fahren – so lautete einstmals ein Werbespruch der ÖBB. Wie gemütlich ist es eigentlich, mit der Bahn zur Arbeit zu fahren? Weekend hat nachgeschaut, wo und wie man nervensparend Bahn fährt und dabei gemütlich relaxen kann. Hier kommt das große Bahn-Ranking:
- Talent
- 5047er
- Wiesel
- Railjet
- 5022er-Cityjets
- Siemens Cityjet
- Elin 4020
1. Talent: Komfort hat Talent
Die „Talent“ genannten Nahverkehrszüge aus dem Hause Bombardier/Alstom haben gegenüber den Mitbewerbern einen ganz entscheidenden Vorteil: die Züge und die Bestuhlung wurden gemeinsam konstruiert. Deshalb hat man von jedem Sitzplatz aus eine optimale Position und großzügige Fensterflächen.
2. 5047er: Retter der Nebenbahnen
Die „5047er“ galten einst als Retter der Nebenbahnen und die in Jenbach gefertigten Dieseltriebwagen sind auch heute noch vor allem auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken im Einsatz. Die 64 Sitze umfassenden „Schienenbusse“ sind weder barrierefrei, noch mit Klimaanlage ausgestattet, bieten aber ausschließlich 4er-Abteile und die Sitze sind nicht nur gepolstert wie anno dazumal, sondern auch großzügig geschnitten. Da kommt das Nickerchen am Heimweg fast von selber.
3. Wiesel: Das Raumwunder
Die „DOSTO“(für Doppelstockwagen)-Garnituren haben auch schon rund 25 Jahre auf dem Buckel und werden derzeit einem umfangreichen „Upgrade“-Programm unterzogen. Im Volksmund auch „Wiesel“ genannt, bieten diese Züge auf zwei Etagen ein umfangreiches Raumangebot mit guten Sitz- und Sichtverhältnissen.
4. Railjet: Gemütliche Sitze, knappe Bestuhlung
Die Railjet-Garnituren sind im Nahverkehr nur peripher nützbar, etwa von Wien zu den nächsten größeren Städten und Verkehrsknotenpunkten wie St. Pölten oder Wiener Neustadt.Dabei kann das Fahrgastaufkommen mitunter auch zu groß werden. Die Sitze im Railjet sind durchaus gemütlich gepolstert, die Bestuhlung aber eher knapp und die Aussicht mitunter abgeschnitten.
5. 5022er-Cityjets: Aussicht und Panorama-Feeling
Aus dem Hause Siemens sind Cityjets der Baureihe 5022 wie die verdienten 5047er hauptsächlich auf nicht elektrifizierten Nebenbahnen im Einsatz. Da diese seit rund 15 Jahren im Einsatz stehenden Züge als Niederflur-Waggons konzipiert sind haben sie vor allem im Mittelteil eine gewaltige Raumhöhe. Die großzügigen Fensterflächen bieten Panorama-Feeling pur, wodurch man auf sich drehenden Bergstrecken die Aussicht besonders gut genießen kann.
6. Siemens Cityjet: Toter Winkel
Der Cityjet von Siemens ist im S-Bahn-Einsatz und als REX-Alternativgarnitur durchaus Nahverkehrs-erprobt. Allerdings hat man bei näherer Betrachtung rasch das Gefühl, dass der Konstrukteur und der Innendesigner nicht miteinander kommuniziert haben. Zuerst wurde der Zug gebaut, und dann die Sitze montiert. Wie auch immer. Im toten Winkel kann wenigstens keine Sonne blenden.
7. Elin 4020: Gute Polster, keine Klima
Die S-Bahn-Garnituren aus dem Hause Elin sind seit Menschengedenken - sprich den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts - im Einsatz und fahren und fahren und fahren … Natürlich sind die Einstiegsbarrieren und die fehlende Klimatisierung im Sommer mittlerweile ein großer Makel, aber die Polsterung der Sitze ist nach wie vor top!
Bonus: Wasserstoffzug von Alstom
Auf Nebenbahnen wurde vor eieinhalb Jahren ein Wasserstoff-betriebener Zug von Alstom getestet. Die Technik dieses Produktes aus Deutschland ist natürlich faszinierend, der dabei mitgetestete Sitzkomfort jedoch spartanisch und nicht für rot-weiß-rotes Sitzfleisch geeignet. Da sitzen wir in Österreich bequemer als im deutschen Nahverkehr.