Gut zum Leben: Europas coolste Stadtviertel
1. Nørrebro, Kopenhagen
Nørrebro landete im „Time out“-Ranking auf Platz Eins. Nur wenige Minuten von der Altstadt Kopenhagens entfernt, hat sich Nørrebro vom Arbeiterviertel zu einem der modernsten und begehrtesten Bezirke entwickelt. Norrebro bietet alles – Designerläden, Cafés, Kultur, moderne Architektur und Vorrang für Radfahrer und Fußgänger. Interessant: der Friedhof Assistens, eine grüne Oase inmitten der Stadt mit den Gräbern von Hans Christian Andersens und des Philosophens Søren Kierkegaard.
2. Újbuda, Budapest
Bis vor kurzem seien die Touristen in den XI. Bezirk von Budapest (auch Újbuda genannt) nur wegen des prächtigen Gellért-Bades gekommen, heißt es bei "Time Out". Aber mit Covid habe sich das geändert. Viele Einheimische seien auf die grünere Budaer Seite der Donau gezogen. Un daher sei das Viertel, das sich vom Gellért-Hügel südwärts entlang der Donau erstreckt, momentan besonders angesagt. Auf dem von Bäumen gesäumten Bartók-Béla-Boulevard gibt es Cafés, Bars und Galerien.
3. Leith, Edinburgh
Leith war einst der wichtigste Handelshafen Schottlands und jahrhundertelang eine Hochburg der Industrie und der Arbeiterschaft. Heute ist das Viertel im Norden Edinburghs als kultureller Hotspot mit Museen, aufstrebenden Unternehmen und vielen Pubs bekannt. Erwähnenswert ist auch, dass im heruntergekommenen Leith der 1990er Jahre der Kultroman „Trainspotting“ von Irvine Welsh spielte. Wer will, kann im Rahmen einer Spezialführung die Schauplätze des Films von Danny Boyle besuchen.
4. Neukölln, Berlin
„Kein Bezirk spiegelt die Dynamik des modernen Berlins besser wider als Neukölln“, schreibt Time Out. Und auch wenn im letzten Jahrzehnt schicke Bars, Boutiquen und Restaurants aus dem Boden geschossen seien, die „multikulturelle Atmosphäre“ habe sich Neukölln bewahrt. Sehenswert ist hier auch das riesige Tempelhofer Feld ehemaligen Hauptstadtflughafens – und die vielen Demos, die vom Neuköllner Rathaus ausgehen.
5. Dalston, London
Dalston im Osten von London und ungefähr 6,5 km von Charing Cross entfernt, ist ein sehr lebendiges Viertel mit einer ethnisch gemischten Bevölkerung. Seit über 100 Jahren ist die Gegend ein Ankerplatz für die verschiedenen Einwanderungswellen. Die erste bestand aus osteuropäischen Juden, später kamen Einwanderer aus der Karibik, die dann wieder von Türken, Vietnamesen und Polen abgelöst wurden. Die fortschreitende Gentrifizierung wurde von der Modernisierung des Bahnhofs Dalston Junction in Gang gesetzt.
6. Dublin 8, Dublin
Der 8. Dubliner Bezirk reicht von Kilmainhan und Islandbridge zum Merchants Quay, nach Protobello und zur South Circular Road. Der Stadtteil verbindet den Charme eines ruhigen Vorstadtlebens mit den Vorzügen einer Moetropole. Highlights sind die Wahrzeichen Christchurch Cathedral and St. Patrick's Cathedral - und selbstverständlich auch das "Guiness Storehouse," "for a pint of the black stuff".
7. Noord, Amsterdam
Noord war lange Zeit ein Arbeiterviertel mit großen Schiffswerften, getrennt durch den Fluß Ij vom Rest der Stadt. Erst vor etwa zehn Jahren begann der langsame Aufstieg. 2012 zog das nationale Filmmuseum EYE in einen architektonisch spannenden Neubau am nördlichen Ij-Ufer. Seitdem eröffnen in der Umgebung schicke Restaurants, Galerien und Cafés - wie auch das Kreativprojekt De Ceuvel mit Möbeln aus recycelten Holzbooten.
8. Ancoats, Manchester
In Ancoats, wo zwischen 1790 und 1820 Textilbarone Fabriken auf die grüne Wiese gesetzt hatten, entstand der moderne Industriekapitalismus. Hier schrieb Friedrich Engels seine berühmte Abhandlung „über die Lage der arbeitenden Klassen in England“, in der er die Missstände in den Fabriken anprangerte. Die Industrie ist längst verschwunden, aber viele der historischen Gebäude konnten vor dem Abriss bewahrt werden. In diese sind Pubs, Restaurants, Boutiquen und Start-ups eingezogen.
9. Sagene, Oslo
Sagene, ein nördlicher Stadtteil der norwegischen Hauptstadt Oslo, landete auf Platz 21 des weltweiten Time Out-Rankings. Situiert entlang des Flusses Aker, ist Sagene nach den früher hier ansässigen Sägewerken und Mühlen benannt. Auch das älteste Industriegebäude Norwegens, eine Papiermühle, befindet sich hier.
10. Gràcia, Barcelona
Barcelonas sechster Bezirk heißt Gràcia. und beherbergt den Park Güell und die Placa del Diament. Berühmt für ihre Jugendstilarchitektur sind auch die Cases ("Häuser") Ramos, Vicens, Fuster und Bonaventura Ferrer. Gràcia ist bekannt als schickes und dennoch populäres Ausgeh- und Shoppingviertel. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt mal die Festa Major de Gràcia (ab dem 15. August) und die Festa de Sant Medir (am 3. März) besuchen – am besten nach der Pandemie.