Direkt zum Inhalt
iStock.com/zhongguo

Das sind die nachhaltigsten Reiseziele 2021

16.12.2020 um 11:30, Cornelia Scheucher
min read
Jedes Jahr kürt Lonely Planet die besten, aufregendsten oder außergewöhnlichsten Reiseziele für das nächste Jahr. Doch weil 2020 alles anders ist und Umweltbewusstsein immer wichtiger wird, hat sich der Reiseverlag mit jenen Orten und Institutionen beschäftigt, die vor allem durch ihre nachhaltige Lebens- und Arbeitsweise überzeugen. Wir haben einen Überblick über die Gewinner erstellt, die sich für Mensch und Natur einsetzen.

Nachhaltiges Artenschutzprogramm: Ruanda

Im Gegensatz zu seinen Nachbarn, der Demokratischen Republik und Tansania, ist Ruanda winzig. Doch am nordwestlichen Rand des Landes versteckt sich eine der letzten verbliebenen Berggorilla-Populationen dieser Erde. Wilderer, die Zerstörung ihres Lebensraumes und Konflikte haben die majestätischen Tiere stark bedroht, sodass man sogar davon ausging, dass die Berggorillas noch vor dem 21. Jahrhundert aussterben würden. Langsam wächst aber die Zahl der Tiere wieder an, was auch dem winzigen Land in Ostafrika und seiner Teilnahme am Internationalen Gorillaschutzprogramm zu verdanken ist. Rund 600 Gorillas leben heute in der malerischen Landschaft, in smaragdgrünen Wäldern und auf den Gipfeln des Virunga-Massivs.

Nachhaltiges Feinschmecker-Reiseziel: Griechenland

Was ihre Ernährung betrifft, zählen die Griechen zu den grünsten Ländern der Welt. Dafür sorgen zahlreiche Märkte für Bioprodukte, die Fülle an Wildkräutern und der Fischfang. In Griechenland ist es die Norm, essenstechnisch mit dem zu arbeiten, was man hat, deswegen sind es die Einwohner gewohnt, Gemüse anzubauen, selbst Olivenöl herzustellen oder Fische zu fangen. Aus wenig wird hier Großartiges gezaubert. 

Aufstrebendes nachhaltiges Reiseziel: Antigua und Barbuda

Sie spüren die Auswirkungen des Klimawandels enorm: 2017 wurden die Zwillingsinseln Antigua und Barbuda vom Hurrikan Irma verwüstet. Seitdem haben es sich die Inseln zur Aufgabe gemacht, den Klimaschutz als ihre oberste Priorität zu sehen. Kunststoff- und Styroporprodukte wurden verboten und der sogenannte "Green Corridor", eine Ansammlung von umweltfreundlichen Hotels, Urlaubsorten und Geschäften, der sich entlang der Südwestküste Antiguas zieht, eingerichtet. Barbuda setzt sich vor allem für den Schutz von Wildtieren ein - hier ist auch das Fregattvogelschutzgebiet zu finden, das mehr als 5000 Fregattvögel ihr Zuhause nennen. 

Nachhaltige Inseln: Palau

In den Weiten des Pazifischen Ozeans liegt das tropische Archipel Palau, das mit seinen 576 Inseln und den weißen Sandstränden einem Paradies gleicht. Doch der steigende Meeresspiegel und der Tourismus setzen Palau zu, weshalb die Inselgruppe das letzte Jahrzehnt damit verbracht hat, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass die reiche biologische Vielfalt, die einheimische Tierwelt und das kulturelle Erbe noch lange erhalten bleiben. Beispielsweise wurde 2009 in Palau das erste Haischutzgebiet der Welt erschaffen, sodass 80 % des Meeresgebietes der Inselgruppe nun unter Schutz steht. Außerdem war Palau das erste Land, das rifftoxische Sonnenmittel verbot. Auch beim Tourismus setzt das Archipel auf Nachhaltigkeit: Bei der Ankunft werden Besucher gebeten, das Palau Pledge zu unterzeichnen, sozusagen ein sozialer Vertrag, der voraussetzt, dass Touristen während ihres Aufenthalts ökologisch verantwortungsvoll handeln. 

Nachhaltige Städtereise: Göteborg, Schweden

Die Schweden wissen einfach, wie es geht, deshalb wurde auch Göteborg zur nachhaltigsten Stadt für Reisen gekürt. Die zweitgrößte Stadt des nordischen Landes führt immer wieder den Global Destination Sustainability Index an: 95 % der Hotels sind grün zertifiziert, 65 % des öffentlichen Nahverkehrs werden mit erneuerbaren Energien betrieben und zahlreiche Restaurants wurden mit Ökosiegel ausgezeichnet. Außerdem ist die Stadt die Heimat zahlreicher nachhaltiger Marken wie Nudie Jeans oder nachhaltiger Läden wie Thrive. 

Nachhaltige Zugreise: Rocky Mountaineer, Kanada 

Der Westen Kanadas zählt zu den beeindruckendsten Regionen Nordamerikas - Regenwälder, Gletscherflüsse und die schroffen Berge der Rocky Mountains bleiben sicherlich jedem Besucher im Gedächtnis. Damit diese Pracht auch geschützt wird, hat die Zuggesellschaft Rocky Mountaineer, deren Züge durch die wilde Landschaft streifen, Maßnahmen ergriffen, um die CO2-Emissionen des Zugs zu reduzieren. Unter anderem wird auch verstärkt an Board recycelt und die Zuggesellschaft ist Partnerschaften zum Schutz der lokalen Tierwelt eingegangen. Rocky Mountaineer leistet aber auch jährlich seinen Beitrag zum nationalen Begrünungsprogramm von Tree Canada - bis heute wurden somit über 13 500 neue Bäume in ganz British Columbia gepflanzt. 

Weitere Auszeichnungen:

Nachhaltiger Biketrail: Virginia Mountain Bike Trail

Nachhaltige Unterkunft: Grootberg Lodge, Namibia

Nachhaltiger Wanderweg: Le Vie di Dante, Italien